JKI übernimmt Koordination von Pelargonium

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Besichtigung des Pelargonium-Sichtungsanbau in der Prüfstelle Dachwig des Bundessortenamtes. Foto: Bundessortenamt

Das Julius Kühn-Institut (JKI) hat kürzlich bekannt gegeben, dass das Teilnetzwerk Pelargonium der Genbank für vegetativ vermehrte Zierpflanzen in der Deutschen Genbank Zierpflanzen (DGZ) ab 1. Oktober dieses Jahres durch das Institut koordiniert werde. Die Gesamtkoordination der einzelnen Netzwerke der DGZ obliegt weiterhin dem Bundessortenamt (BSA).

„Genetische Vielfalt dokumentieren und erhalten“

Sie gilt als eine der wichtigsten und bedeutendsten Zierpflanzen Deutschlands, die Pelargonie. Im Teilnetzwerk Pelargonium haben sich daher sammlungshaltende und unterstützende Partner für diese Zierpflanzengruppe vereint. „Das gemeinsame Ziel ist es, die vorhandene genetische Vielfalt dieser bedeutenden Zierpflanze in dezentralen Pflanzensammlungen zu dokumentieren und langfristig zu erhalten“, erklärt Dr. Sylvia Plaschil vom JKI, Koordinatorin des Teilnetzwerks und Pelargonium-Expertin. Die Datenbank des Bundessortenamts dokumentiert alle Arten oder Sorten der Genbank Zierpflanzen und ist frei zugänglich.

Sichtungsanbau von 70 Pelargonium-Akzessionen

Über den Sommer 2019 war ein erster, beschreibender Sichtungsanbau von 70 Pelargonium-Akzessionen (Herkünften) aus Sammlungen der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden und des JKI Quedlinburg in der Prüfstelle Dachwig des Bundessortenamts möglich. Die fotografische Dokumentation wurde jeweils für Blüte, Laubblatt und Wuchs erstellt. Insgesamt wurden 26 Merkmale pro Akzession erfasst. Die Ergebnisse wurden schließlich im September im Rahmen des Jahrestreffen des Teilnetzwerks Pelargonium in Dachwig diskutiert, sowie der Anbau besichtigt.

100 Akzessionen am Standort Quedlinburg

Laut Mitteilung des JKI umfasse die Arbeitssammlung des JKI-Fachinstituts für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen am Standort Quedlinburg rund 100 Akzessionen von insgesamt 60 Arten aus 13 Sektionen. Pro Pelargonienart sind 1 bis 6 Akzessionen vorhanden, die als Klon erhalten werden. Schwerpunkt der Sammlung am JKI sind die gärtnerisch genutzten Sektionen Ciconium mit insgesamt 15 Arten und 32 Akzessionen, sowie Pelargonium mit insgesamt 14 Arten und 23 Akzessionen. Für die Pelargonium-Datenbank der DGZ wurden 106 Akzessionen mit ihren Primärdaten erfasst. Am JKI umfasse die Forschung und Methodenentwicklung die Nutzung der genetischen Vielfalt zur Schaffung neuer Variabilität im Zuchtmaterial durch Arthybridisierung und Mutationsauslösung, molekulare Verwandtschaftsanalysen, In-vitro-Kultur-Methoden, Ploidiebestimmungen und Fertilitätsuntersuchungen.

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