ToBRFV Ende 2018 erstmals in Deutschland aufgetaucht
Das Tomato Brown Rugose Fruit Virus, das 2014 in Israel entdeckt wurde und Ende 2018 erstmals auch in verschiedenen Tomaten-Gewächshäusern in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen wurde, führt bei befallenen Pflanzen zu Mosaikfärbungen der Blätter sowie Verfärbungen und Deformationen der Früchte. Da das Jordan-Virus sehr leicht unter anderem durch landwirtschaftliche Werkzeuge und Geräte, Hände der Arbeiter, Pflanzen, Wasser, Boden und Menschen übertragen werden kann, stellt es für Tomaten-Produzenten eine große Herausforderung dar.
Bayer will bei Bekämpfung des Jordan-Virus helfen
„ToBRFV kann Tomaten-Kulturen schnell vernichten. Deshalb hat Bayer an der Entwicklung eines Produkts gearbeitet, das den Landwirten helfen soll, diese Krankheit zu bekämpfen“, so J. D. Rossouw, Leiter der Forschung und Entwicklung im Bereich Gemüse-Saatgut bei dem Agrarchemiekonzern. „Bayer nutzte globale, funktionsübergreifende Teams und unsere umfangreiche Forschungs- und Entwicklungspipeline, um eine Lösung anzubieten, die den Landwirten den Umgang mit den täglichen Herausforderungen erleichtern soll. Unsere Forschung wird bei verschiedenen Tomaten-Sorten fortgesetzt mit dem Ziel, den Landwirten so schnell wie möglich weitere innovative Resistenzen zur Verfügung zu stellen“, stellt Rossouw in Aussicht.
Konkret handelt es sich dabei um zwei neue Sorten von Roma-Tomaten, die eine mittlere Resistenz gegen das Jordan-Virus aufweisen. Der Resistenz-Typ, den Bayer bei diesen Sorten beobachtet hat, wird allgemein als „symptomloser Träger“ bezeichnet, bei dem die Kulturpflanze trotz des Vorhandenseins von Viruspartikeln nur wenige oder keine Symptome der Krankheit im Blatt und/oder in der Frucht zeigt, sollte sie vom Jordan-Virus infiziert werden.
Markteinführung der neuen Tomaten-Sorten 2021 geplant
Vor der Markteinführung der neuen Tomaten-Sorten startet Bayer Ende September seine abschließenden großangelegten Versuche in Mexiko. Im Anschluss daran will der Agrarchemie-Riese das Saatgut der resistenten Roma-Tomaten im kommenden Jahr zunächst in Mexiko kommerziell vermarkten, bevor es später auch auf anderen wichtigen internationalen Märkten angeboten werden soll. Wie das Unternehmen erklärt, steht die Entwicklung der Sorten im Einklang mit der Bayer-Verpflichtung, „Landwirte auf der ganzen Welt in jeder Anbausaison mit sauberem Saatgut zu versorgen“.