Zierpflanzenbranche angreifbar für organisiertes Verbrechen
In den Niederlanden gehören der Flughafen Amsterdam Schiphol, sowie der Rotterdamer Hafen zu den Hauptumschlagsplätzen von Waren. Hier wird täglich streng kontrolliert und doch finden Kriminelle immer wieder Schlupflöcher für ihre gesetzeswidrigen Aktivitäten. Die Zierpflanzenbranche wird weniger streng kontrolliert, da sie ein Hauptumschlagsplatz der zweiten Linie sei, weshalb der Sektor für die organisierte Kriminalität angreifbar ist. Eine Untersuchung bestätigte den Verdacht, dass die Zierpflanzenbranche besonders angreifbar sei. Darin wurde das Ausmaß der organisierten Kriminalität innerhalb des Sektors untersucht. „Wir haben es mit Logistiksystemen zu tun, die alles andere als wasserdicht sind und dadurch leicht von Kriminellen missbraucht werden können“, erklärt Bürgermeister Arends der Gemeinde Westland.
Initiative leistet Aufklärungsarbeit
Um dem den Kampf anzusagen, hat sich in den Niederlanden Widerstand gebildet, in Form der Initiative „Standhafte Zierpflanzenbranche“ (Weerbare Sierteeltsector). Neben den Gemeinden Westland, Katwijk, Aalsmeer und Uithoorn, sind auch die Polizei (Den Haag und Amsterdam-Amstelland) und die Staatsanwaltschaft (Den Haag und Amsterdam-Amstelland), RIEC Den Haag und RIEC Amsterdam-Amstelland, der Zoll, das Finanzamt sowie Royal FloraHolland darin organisiert, um mit repressiven und präventiven Maßnahmen zum Schutz vor krimineller Unterwanderung zu warnen. In regelmäßigen Schulungen sollen Menschen sensibilisiert werden, die Anzeichen krimineller Unterwanderung zu erkennen. Die vier Gemeinden, die sich an dem Projekt beteiligen, haben gemeinsam die App „Melden Sie einen Verdacht“ entwickelt, mit der Mitarbeiter:innen der Städte und Kommunen Verdachtsfälle melden können. „Damit wir die Kriminalität in der Zierpflanzenbranche wirklich bekämpfen können, braucht es die offizielle Anerkennung der Problematik und eine strukturelle finanzielle Unterstützung“, fordert Bürgermeister Arends mehr Unterstützung von Seiten des Staates.
RFH: strengere Überwachung
Auch bei Royal FloraHolland beteiligt man sich an dem Programm und lässt Ermittlungsdienste das Versteigerungsgelände strenger überwachen. „Wir haben schon einiges zur Verbesserung der internen Sicherheit getan, zum Beispiel die Verschärfung des Kundenscreenings, die Erhöhung der Datensicherheit, mehr Auflagen für das Niederlassungsmanagement und strengere Regeln beim Einkauf zur Vermeidung von Arbeitsausbeutung. Ferner haben wir ein neues Zahlungssystem zur Bekämpfung von Geldwäsche eingeführt und Regeln für die Betretung des Versteigerungsgeländes aufgestellt", skizziert RFH-CEO Steven van Schilfgaarde die Maßnahmen der Versteigerungsorganisation.