Gesamtmenge an geernteten Kirschen geringer
Die deutschen Obstbaubetriebe erwarten in diesem Sommer eine etwas geringere Kirschenernte als im Jahr 2019. Nach einer ersten Schätzung zum Stichtag 10. Juni 2020 gehen die Betriebe laut Destatis von einer Gesamterntemenge für Süß- und Sauerkirschen von 53.500 Tonnen aus. Das bedeute demnach eine um elf Prozent geringere Erntemenge als noch in den beiden Vorjahren. Für diesen Rückgang seien Spätfröste und Trockenheit in diesem Frühjahr vielerorts verantwortlich. Trotz des Rückgangs liege die Kirschenernte dennoch voraussichtlich zwölf Prozent über dem Zehn-Jahresdurchschnitt, der sich auf rund 47.800 Tonnen pro Jahr belaufe.
Süßkirschenernte um 15 Prozent niedriger
Die deutsche Süßkirschenernte werde 2020 mit knapp 38.100 Tonnen einen Rückgang von insgesamt 15 Prozent verglichen mit dem Vorjahr hinnehmen müssen. Auch hier kann gegenüber dem Zehn-Jahresdurchschnitt ein höherer Ertrag verzeichnet werden, der sich auf rund 19 Prozent belaufe. Das sei insbesondere auf die vergleichsweise geringen Erntemengen der Jahre 2017, 2013 und 2012 zurückzuführen. Süßkirschen werden bundesweit auf einer Fläche von gut 6.000 Hektar angebaut. Der Schwerpunkt befindet sich mit knapp 2.800 Hektar und damit 46 Prozent der Anbauflächen in Baden-Württemberg.
Sauerkirschen etwa auf Vorjahresniveau
Mit gut 15.400 Tonnen werden im Jahr 2020 fast genauso viele Sauerkirschen erwartet wie im Vorjahr geerntet wurden. 2019 waren es nur unwesentlich mehr mit 15.700 Tonnen. Die aktuelle Sauerkirschenernte werde dafür allerdings voraussichtlich etwas unter den Zehnjahresdurchschnitt von rund 15.700 Tonnen fallen. Begründet wird das dadurch, dass sich die Fläche mit Sauerkirschen in den vergangenen zehn Jahren um etwa ein Drittel reduziert habe und sich bundesweit nur noch auf gut 1.800 Hektar belaufe. Hier liegen die Top-Anbaugebiete in den Bundesländern Rheinland-Pfalz mit 560 Hektar und Sachsen mit 400 Hektar.