Kleine Braunelle zur Blume des Jahres 2023 gewählt

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Die Kleine Braunelle kommt auf Weiden und Wiesen vor und bietet vielen Insekten eine Nahrungsgrundlage. Foto: Julian Denstorf

Die Loki Schmidt Stiftung hat die Kleine Braunelle zur Blume des Jahres 2023 gekürt. Die Stiftung will damit auf den schleichenden Verlust heimischer Wildblumen aufmerksam machen.

44. Blume des Jahres gewählt

Mit der Prunella vulgaris wurde die 44. Blume des Jahres durch die Loki Schmidt Stiftung ernannt. Im Garten von Loki und Helmut Schmidt in Hamburg-Langenhorn fand kürzlich wie gewohnt die offizielle Bekanntmachung statt. Mit dabei war auch Stiftungs-Botschafter und TV-Gärtner John Langley, sowie die Leiterinnen des Projekts „Blume des Jahres“ Svenja Holst und Dr. Kristin Ludewig, sowie Stiftungs-Geschäftsführer Axel Jahn. Auf dem Rasen des Gartens konnte vor Ort die Kleine Braunelle entdeckt werden. „Die Loki Schmidt Stiftung hat die Kleine Braunelle zur Blume des Jahres 2023 gewählt, um auf den schleichenden Verlust zahlreicher Pflanzen- und Tierarten aufmerksam zu machen. Wir alle können und müssen etwas tun, um diesen Prozess aufzuhalten. Im Garten, an Straßen, zwischen Wohnblöcken, in der Landwirtschaft: Lassen wir wieder mehr Natur zu“, sagte Jahn am Rande der Bekanntmachung.

Prunella vulgaris bietet Insekten Nahrungsgrundlage

Die Kleine Braunelle gehört in die Familie der Lippenblütler und ist auf Wiesen, Wiesen, Weiden, Rasen und an Wegrändern zu finden. Sie breitet sich mit Kriechtrieben in ihre direkte Umgebung aus und wird gerade mal fünf bis 25 Zentimeter groß. Viele kleine blauviolette Einzelblüten sitzen gedrängt am Ende des Sprosses. Während ihrer Blütezeit von Juni bis Oktober bietet die Prunella vulgaris vielen Insekten eine Nahrungsgrundlage. Besonders Hummeln und Wildbienen, sowie 18 Schmetterlingsarten finden hier Nektar. Ihren Trivialnamen Braunelle erhielt die Pflanze durch ihre braune Farbe der verblühten Kelchblätter, die die blauvioletten Kronblätter umschließen.

Kleine Braunelle im Bestand gefährdet

Wie auch das Gänseblümchen, so ist die Kleine Braunelle relativ hart im Nehmen und überlebt sowohl das Mähen des Rasens, als auch Fraß und Tritt durch Tiere. Trotz ihrer Robustheit ist die Prunella vulgaris allerdings in ihrem Bestand gefährdet. Die Bestände sind in vielen Regionen drastisch zurückgegangen, was durch zu häufiges Mähen zurückzuführen sei. Auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Herbiziden führe zu einem Rückgang der Bestände, die größte Gefahr stellen allerdings die Einträge von Stickstoff in die Umwelt dar. Mit diesen Bedingungen kommen hochwüchsige Exemplare wie Brennnessel und Ampfer besser klar und verdrängen die kleinen Pflanzen wie die Kleine Braunelle aus ihren Lebensräumen.   

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