Österreichs Hauptstadt zeigt, wie es geht
Österreichs Hauptstadt etwa wurde in diesem Jahr als „European City of the Trees“ (ECOT) ausgezeichnet. Den Preis bekam die Stadt Wien für ihr neues Stadtquartier Seestadt Aspern, das nach dem Schwammstadtprinzip gestaltet wurde und sich den wandelnden Klimabedingungen anpasst, wie der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) berichtet. Auch in puncto Baum-Management zeige Wien, wie es geht – Stadtbäume werden dem BGL zufolge beispielsweise in „Wiener Substrat“ gepflanzt, einem eigens entwickelten Baumsubstrat, in dem regionale Stoffe wie Splitte und Sande, Komposte und fluviatile Sedimente verarbeitet seien. Dieses lasse sich günstig herstellen und versorge die Baumwurzeln optimal, so der BGL.
„ECOT-Städte sind Vorreiter für innovative Klimaschutz-Lösungen“
Bereits 2014 hatte Frankfurt am Main den Titel „European City of the Trees“ für ihr zukunftsweisendes Stadtbaum-Konzept erhalten. Nach ihrer Auszeichnung bot die Main-Metropole unter anderem Führungen zum Thema Bäume und Baumpatenschaften an, außerdem konnten Bürger vom Umweltamt einen kostenlosen Baum für das eigene Grundstück bekommen, berichtet der BGL. „ECOT-Städte sind Vorreiter für innovative Klimaschutz-Lösungen im Bereich der Stadtbäume und sollen andere Städte motivieren, es ihnen gleich zu tun. Internationale ‚Best Practice‘ zum Nachmachen vor Ort“, so Wolfgang Groß, Geschäftsführer des European Arboricultural Council (EAC) und Referent für Landschaft und Umwelt beim BGL. Schon kleine Anpassungen des Stadtbildes durch Grünflächen, Dachbegrünung, (Klima-)Bäume, Raum für Wasserflächen und Flüsse könnten sich demnach positiv auf das Klima und die CO2-Werte auswirken.
Viel Stadtgrün auch in Gelsenkirchen, Bremen, Potsdam und Eckernförde
Als weiteres „Paradebeispiel“ für gut angelegtes Stadtgrün nennt der BGL die Stadt Gelsenkirchen mit ihren zahlreichen städtischen Parks und Freiflächen, die 45 Prozent der gesamten Stadt umfassen. Darüber hinaus würden etwa 25.500 im gesamten Stadtgebiet verteilte Straßenbäume für ein gutes (Mikro-)Klima sorgen. Durch eine Vielzahl von Parks und Erholungsgebieten punkte auch die Hansestadt Bremen, die laut BGL pro Einwohner insgesamt fast 45 Quadratmeter Grün bereithalte. Buchstäblich ausgezeichnet sind die Maßnahmen für mehr Stadtgrün auf dem „Platz der Einheit“ in Potsdam oder in ganz Eckernförde – nämlich mit dem Stiftungspreis „Lebendige Stadt“ beziehungsweise dem Umweltpreis „StadtGrün naturnah“.