Kräuter und Salat aus dem Schiffscontainer

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

In einem Schiffscontainer werden direkt vor dem Markt frische Kräuter und Salat im vertikalen Anbau produziert. Foto: Billa/ Harson

In Österreich hat die zur REWE Group gehörende Lebensmitteleinzelhandelskette Billa ein Vertical Farming Pilotprojekt gestartet, bei dem frische Kräuter in einem Schiffscontainer angebaut werden. Die ersten Kräuter konnten kürzlich bereits geerntet werden.

Vertical Farming Projekt Anfang August gestartet

Der vertikale Anbau von Pflanzen, insbesondere Kräutern befindet sich weltweit im Wachstum. Mit einer Kooperation von Billa, einem österreichischen Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen und dem israelischen Agrartechnik-Unternehmen Vertical Field geht man noch einen Schritt weiter und lässt den Anbau in einem Schiffscontainer stattfinden. „Der Weg vom Container vor unserem Markt bis ins Regal umfasst nur wenige Meter“, betont Eric Scharnitz, Vertriebsdirektor bei Billa einen der Vorteile. Anfang August ist das Pilotprojekt Billa Plus Markt in Wien gestartet. In dem Schiffscontainer werden seitdem Kräuter und Salate aus heimischen Setzlingen auf mehrere Ebenen übereinander gezogen. Die erste Ernte fand kürzlich statt, da die ersten Pflanzen wie Petersilie, Basilikum, Koriander, Eichblatt- und Lollo-Salat erntefertig sind und ab sofort im Billa Plus Markt verkauft werden.

Täglich frische Kräuter und Salate

Der Schiffscontainer verfügt über eine Produktionskapazität von 2.000 bis 3.000 Einheiten pro Monat. Das hat die Folge, dass täglich geerntet und der Markt mit frischen Lebensmitteln versorgt werden könne. „Wir freuen uns über den Erfolg dieses Projekts und sind stolz auf die erste Ernte. Unsere Kräuter und Salate sind so frisch wie aus dem eigenen Garten“, so Scharnitz weiter. „Vertical Farming erlaubt es uns, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und unseren Kund:innen lokale Sortimente anzubieten, die über das ganze Jahr hinweg und im wahrsten Sinne des Wortes direkt vor unserer Haustüre angebaut werden.“

Weitere Standorte können folgen

Die Kräuter und Salate werden im Container rund 16 Stunden mit LED-Lampen beleuchtet, zudem sorgt eine Klimasteuerung stets für die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Raum. Ebenfalls wird dadurch die Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen geregelt. Durch die geschützte Umgebung ist auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht notwendig. „Ich glaube, wir alle müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir in Zukunft die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung sicherstellen bei gleichzeitig immer geringeren Ernteerträgen aufgrund von Bodenversiegelung, Monokulturen, dem Einsatz von Chemikalien und den Folgen des Klimawandels. Die Erschließung neuer landwirtschaftlicher Flächen auf Kosten unseres Ökosystems und des Klimas kann hier nicht die Lösung sein, sehr wohl aber Vertical Farming – vor allem in urbanen Gebieten“, erklärt Ronen Redel, VP Business Development von Vertical Field. Bei erfolgreichem Abschluss des Pilotprojekts sollen weitere Container vor Billa Plus Märkten in Österreich folgen.

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