Drittes Entlastungspaket in Arbeit
Angesichts der Ukraine- und der Energie-Krise ist in der Politik ein drittes Entlastungspaket im Gespräch. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte vor Beginn der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg weitere Maßnahmen an, um Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft zu entlasten. Verschiedenen Medienberichten zufolge sollen demnach auch energieintensive Wirtschaftszweige von den Entlastungen profitieren. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bezifferte das dritte Entlastungspaket gegenüber der „Rheinischen Post“ auf eine Höhe im unteren zweistelligen Milliardenbetrag. Genaue Details, wie diese Entlastungen aussehen können und welche Unternehmen davon profitieren werden, sickerten indes noch nicht durch. Dennoch solle das Entlastungspaket in Kürze präsentiert werden.
Betroffenheit des Gartenbaus nachgewiesen
Der ZVG wies unterdessen nochmals auf die sich zuspitzende Lage insbesondere der Unterglas-Betriebe hin. In einer Bewertung des Thünen-Instituts für das Bundeslandwirtschaftsministerium wurde deutlich, dass der Gartenbau deutlich von der Energiepreis-Krise betroffen sei. „Man hat das Gefühl, die Politik hat die klein- und mittelständische Wirtschaft (KMU) aus den Augen verloren. Dabei stehen gerade diese mit dem Rücken an der Wand – so auch der Gartenbau“, mahnt ZVG-Präsident Jürgen Mertz mit Blick auf das angekündigte dritte Entlastungspaket. Die Kostenexplosionen im Energiemarkt treffen insbesondere die Unterglas-Betriebe, doch auch der gärtnerische Fachhandel und der Dienstleistungsbereich sei betroffen.
ZVG macht Vorschläge für Entlastungen
„Die gestiegenen Kosten können nicht ausreichend oder gar flächendeckend über den Markt kompensiert werden und führen für viele Betriebe zu Einschnitten im Betriebsergebnis“, erklärt Mertz im Hinblick auf massive Preissteigerungen bei Betriebsmitteln, die die Unternehmen bereits seit vergangenem Herbst kompensieren müssen. Auch habe die CO2-Bepreisung für enorme Mehrkosten gesorgt. Es gelte nun, die Betriebe wirkungsvoll zu entlasten. Mertz schlägt daher eine Aussetzung der CO2-Bepreisung im Gartenbau für drei Jahre vor. Zudem fordert der ZVG-Präsident, die Energiesteuer auf Null zu setzen.