Faible für Technik und Teamwork von Vorteil
„Aber auch ein Faible für Technik ist von Vorteil, denn auf den Baustellen kommen unterschiedliche Geräte und auch große Maschinen zum Einsatz“, erklärt Thomas Wiemer, Referent für Nachwuchswerbung und Weiterbildung beim Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (AuGaLa).
Zudem sollte man Spaß an Teamarbeit haben und kooperativ sein, denn Landschaftsgärtner arbeiten selten allein. Nicht zuletzt spielt Kreativität eine wichtige Rolle. Wer gern draußen an der frischen Luft ist, auch mal Wind und Wetter trotzt und am liebsten körperlich arbeitet, hat im Garten- und Landschaftsbau eine hervorragende Perspektive.
Experten für Garten und Landschaft gefragter denn je
„Da der Beruf sehr vielfältig ist, spricht er Frauen und Männer mit unterschiedlichen Interessenlagen an. Den einen prototypischen Landschaftsgärtner gibt es nicht“, betont Wiemer, „aber jemand, der am liebsten im warmen Büro vor einem Bildschirm sitzt, wäre bei uns definitiv falsch.“
Da Privatgärten und Grünanlagen in Städten einen immer höheren Stellenwert einnehmen, sind die Experten für Garten und Landschaft gefragter denn je. Das zeigt auch die vergleichsweise hohe Ausbildungsvergütung von monatlich 800 Euro im ersten Ausbildungsjahr – im zweiten liegt sie bereits bei 900 Euro und im dritten bei 1.000 Euro, informiert der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL).
Fortbildungsmöglichkeiten für Landschaftsgärtner
Auch die Chance nach der Ausbildung übernommen zu werden, ist laut BGL sehr gut, denn die Branche boomt und engagierte Nachwuchskräfte werden gebraucht. Im Anschluss an die Ausbildung steht den jungen Landschaftsgärtnern zudem eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten offen. So ermöglichen es die Fortbildungen zum Meister oder zum Techniker der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, leitende Aufgaben als Abteilungs- oder Betriebsleiter zu übernehmen. Auch ein Studium, zum Beispiel zum Landschaftsarchitekten, ist laut BGL möglich.
Schulabgängern, die sich noch nicht sicher sind, ob der Beruf des Landschaftsgärtners für sie das Richtige ist, empfiehlt der BGL vorab ein Praktikum, um die Branche kennen zu lernen und sich ein Bild vom tatsächlichen Arbeitsalltag zu machen.
Entscheidungshilfe bei der Berufswahl
„Viele Jugendliche unterschätzen die Chance, die ihnen Praktika bieten und sehen sie eher als lästige Pflicht. Dabei helfen gerade diese Wochen, eine solide Entscheidung in Bezug auf den Ausbildungsberuf zu treffen“, erklärt Paul Saum, Vorsitzender des BGL-Ausschusses Berufsbildung. Und: „Ein Praktikum bietet eine gute Möglichkeit, schon im Vorfeld wichtige Kontakte zu potenziellen Ausbildungsbetrieben zu knüpfen.“
Selbst für diejenigen, die bereits ahnen, in welche Richtung es nach dem Abschluss gehen könnte, ist ein Praktikum hilfreich, denn oft gibt es von Betrieb zu Betrieb unterschiedliche fachliche Ausrichtungen. So konzentrieren sich im Garten- und Landschaftsbau einige Betriebe auf öffentliche Grünanlagen, andere hingegen arbeiten ausschließlich in privaten Gärten.
Praktikumsbetrieb wird oftmals Ausbildungsort
Wie wichtig Praktika sind, weiß auch Fachlehrer Jens Buchholz vom Berufskolleg Bonn-Duisdorf. In seiner Berufsschulklasse sitzen 19 Schülerinnen und Schüler, die 2019 ihren Abschluss als Landschaftsgärtner absolvieren werden. „So gut wie alle Schüler aus meiner Klasse haben im Vorfeld praktische Erfahrungen im Garten- und Landschaftsbau gesammelt“, so Buchholz. Und bei den meisten ist der Praktikumsbetrieb laut Buchholz später auch der Ausbildungsort geworden.