Leibniz-Gründungspreis für mobile Pflanzenanalytik

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In diesem Jahr durch die Corona-Pandemie nur virtuell vergeben, der Leibniz-Gründungspreis geht an „Phytoprove Pflanzenanalytik“ von Gründern Thomas Berberich (li.) und Daniel Weber von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main. Foto: Science4Life

Der mit 50.000 Euro dotierte Leibniz-Gründungspreis geht im Jahr 2020 an das Unternehmen Phytoprove Pflanzenanalytik. Das Produkt der jungen Firma sind mobile Messgeräte zur Bestimmung der Fitness von Pflanzen und deren Versorgungszustand für Hobbygärtner und die professionelle Landwirtschaft.

50.000 Euro zweckgebundenes Preisgeld

Der Leibniz-Gründungspreis wird für Gründungsvorhaben aus Leibniz-Instituten in der Vorbereitungs- und Start-up-Phase vergeben, die sich durch besondere Leistungen bei der Entwicklung von innovativen und tragfähigen Geschäftsideen und beim Aufbau neuer Unternehmen auszeichnen. Dabei sei das Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro zweckgebunden und für die Unterstützung der Vorhaben bei der Überprüfung und der praktischen Umsetzung ihrer Unternehmenskonzepte, insbesondere für Herausforderungen wie Markteintritt, Einwerbung einer Finanzierung oder Entwicklung von Marketing und Vertrieb gedacht. 2020 geht der Preis der Leibniz-Gemeinschaft an Phytoprove Pflanzenanalytik, eine Ausgründung des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums. Das Produkt der Firma habe das Ziel der bedarfsgerechten Düngemitteldosierung.

Gefahren nicht bedarfsgerechter Düngung

Eine Fehlversorgung von Pflanzen durch nicht bedarfsgerechte Düngung könne demnach weitreichende Folgen haben. Es können nicht nur Schäden an den Pflanzen hervorrufen, sondern auch Umweltschäden durch Überdüngung herbeigeführt werden. Gewässer- und Grundwasserbelastung, geschädigte Böden, zerstörte biologische Vielfalt, anheizen des Klimawandels und generell auch die Gesundheit von Menschen können durch falsche Düngung hervorgerufen werden. Eine bedarfsgerechte, genau dosierte Düngung hingegen spart Ressourcen und schont die Umwelt.

Analyse des Photosynthese-Systems

Hier setzt das Geschäftsmodell von Phytoprove Pflanzenanalytik an und produziert mobile Messgeräte, die den physiologischen Zustand von Pflanzen mit nicht-invasiven Methoden erfasse. Durch die Detektion und Analyse biophysikalischer Eigenschaften des Photosynthese-Systems ermitteln diese den Dünge- und Wasserstatus von Pflanzen und können deren Vitalität und Leistungsfähigkeit beurteilen. Auf diese Weise könne ein möglicher Nährstoffmangel bereits frühzeitig entdeckt werden. Da das Photosynthese-System bei allen Pflanzen gleich ist, kann die Analysemethode von Phytoprove Pflanzenanalytik unabhängig von der Pflanzenart universell eingesetzt werden. Die nicht-invasive Messung der Pflanzenfitness erfolgt mobil, kann direkt über eine App auf ein Smartphone oder Tablet übertragen werden und ermöglicht so ein bedarfsgerechtes Düngen. Den Markteintritt für die Handgeräte im Verbraucher- und gewerblichen Bereich plane Phytoprove Pflanzenanalytik für das zweite Quartal 2021, die professionellen Geräte im landwirtschaftlichen Precision Farming sollen im Jahr 2023 an den Markt gehen.

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