Trockenstress sorgt für mehr Baumbewässerungsbedarf
Mit dem Klimawandel halten auch immer mehr Dürreperioden Einzug in Deutschland. Das Umweltbundesamt (UBA) beobachtet und dokumentiert die Auswirkungen dieses Extremwetters und sprach im Juli 2022 von – teilweise extremem – „flächendeckenden Trockenstress“ im ganzen Land. Durstige Bäume sind automatisch anfälliger für Krankheiten und auch ihre Abwehrmechanismen gegen Schädlinge leiden unter diesem Zustand. So haben Borkenkäfer und Co. leichtes Spiel, was zu massenhaftem Waldsterben führt. Vom Trockenstress ganz besonders betroffen sind Bäume in Siedlungen. Sie stehen exponierter als ihre Verwandten in den Wäldern und die sie umgebenden Flächen sind oft verdichtet oder gar versiegelt. So gelangt kaum noch Regenwasser in die tieferen Erdschichten und damit auch nicht an die Wurzeln der Bäume. Um dennoch eine ausreichende Bewässerung zu ermöglichen, greifen Gärtner hierzulande oft auf Baumbewässerungssäcke zurück, die beispielsweise aus China stammen. Der ökologische Fußabdruck solcher Importware ist allerdings fast so groß wie die Klimaziele der EU-Kommission: Sie will die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent senken. Ein Frankfurter Unternehmen hat dies zum Anlass genommen und nachhaltige Baumbewässerungssysteme entwickelt.
Ein neues Baumbewässerungssystem aus Deutschland
Das Frankfurter Vertriebsunternehmen Kesete bewirbt seine in Deutschland hergestellten Bewässerungssysteme als nachhaltige Antwort auf die aktuelle Trockenheit. Das Produkt soll nach Unternehmensangaben sowohl Bestandsbäumen als auch Neuanpflanzungen bei der Bewässerung helfen. Auf der Website von Kesete heißt es: „Wir haben uns gezielt für Deutschland als Produktionsstätte entschieden. Somit begegnen wir dem Thema Nachhaltigkeit uneingeschränkt und sorgen für eine effiziente Baumbewässerung, ohne die Natur, zum Beispiel durch Import, im Nachgang zu beeinträchtigen.“ Auch im Namen der „MainBaumWächter“-Bewässerungssäcke aus Frankfurt schwingt ein regionaler Bezug mit. Die Baumwächter bestehen aus PVC-Material und sind laut Kesete recycel- und reparierbar, außerdem können sie mehrfach wiederverwendet werden. Das System fasst (je nach Produkt) bis zu 85 Liter Wasser und gibt dieses bis zu acht Stunden lang tröpfchenweise an den Baum ab. Diese sukzessive Flüssigkeitsabgabe soll dazu führen, dass das Wasser auch die Wurzeln erreicht. Das kann einer Verdunstung des Gießwassers entgegenwirken, wie sie bei der klassischen Baumbewässerung in besonders heißen Zeiten häufig vorkommt. Seitens des Herstellers heißt es, dass die Lebensdauer der Bewässerungssysteme mehr als 15 Jahre beträgt. Überdies bedruckt und individualisiert Kesete die Wassersäcke auf Wunsch – beispielsweise für Bürger-Baumpatenschaften, Eigentumshinweise oder Sponsor-Projekte, um dem Thema Baumbewässerung mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Baumbewässerungssäcke auch zur Miete
Die Nürnberger GaLaBau-Messe stand im Herbst 2022 ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „Gemeinsam klimafit in die Zukunft“ waren verschiedene Produkte Teil des sogenannten Grün-Blauen-Pfads. An verschiedenen Stationen präsentierten Betriebe, die zuvor von einer Fachjury ausgewählt wurden, ihre klimafreundlichen Lösungen. Mit von der Partie waren auch die MainBaumWächter-Bewässerungssäcke aus Frankfurt, die seither das Siegel des Grün-Blauen Pfads tragen. Neben dem Nachhaltigkeitsaspekt haben sich die Hersteller zudem für ein besonderes Vertriebsmodell entschieden. So ist es Medienberichten zufolge unter anderem möglich, das Produkt zu mieten, was demnach besonders für Kommunen mit gedeckeltem Budget, aber der dringenden Notwendigkeit von Baumbewässerung in der Stadt, eine interessante Alternative sei.
Weitere neue Entwicklungen bei Bewässerungssäcken anderer Hersteller und Anbieter finden Sie in der TASPO 11/2023.