Millionen Blumen mussten im März vernichtet werden
Großhändler weinten, weil sie Blumen vernichten mussten. Doch langsam erhole sich der Blumenhandel in den Niederlanden wieder, das berichtete das ZDF in seiner „Heute – in Europa“ Sendung vom 22. Juni 2020. Bei der Vermarktungsorganisation Royal FloraHolland sei man froh, dass das Geschäft langsam wieder in Gang komme. Ruud Knorr berichtet davon, dass die Exporte in die ganze Welt wieder nach und nach zunehmen und zeigt dem TV-Team die rege Betriebsamkeit bei der Logistik. Noch im März mussten tagelang Millionen von Blumen vernichtet werden, da die Corona-Pandemie quasi über Nacht dazu führte, dass zunächst Geschäfte, dann auch die Grenzen geschlossen wurde. „Unsere Herzen haben geblutet. Blumen sollen Freude bringen, die sind ein sehr emotionales Produkt. Sie werden nicht gezüchtet, um sie wegzuwerfen. Das hat sehr weh getan“, blickt Ruud Knorr, CCO bei Royal Flora Holland auf die schweren Wochen zurück.
Abläufe neu organisiert
Mitte April wurden bei der Vermarktungsorganisation zahlreiche Abläufe umorganisiert, um das Geschäft wieder zu beleben, mit Erfolg. In den Versteigerungssälen herrsche nicht das Treiben, wie zuvor. Viele Kunden bieten über das Internet auf die Ware und kommen deshalb nicht in die Säle. „Bis zum Muttertag hatten wir uns wieder erholt“, bestätigt auch Nancy van Kleef vom Floristengroßhandel FleuraMetz einen Anstieg der Nachfrage und wieder besser laufende Geschäfte. „Jetzt machen wir uns Sorgen über die Event-Blumen, weil große Feste noch nicht wieder stattfinden“, so van Kleef.
Niederländer Export-Weltmeister bei Blumen
Im vergangenen Jahr exportierte die Niederlande Blumen im Wert von 6,2 Milliarden Euro in insgesamt 80 Länder auf der ganzen Welt. Damit ist das Nachbarland der Export-Weltmeister bei Blumen. Größter Abnehmer sei laut ZDF Deutschland. „Feldblumen-Sträuße und lose gebundene sind voll im Trend, doch einige Bundesländer halten noch immer an Biedermeier-Sträußen fest“, erklärt in diesem Zusammenhang van Kleef die Vorlieben der Deutschen.