Marmorierte Baumwanze sorgt für Millionenverluste in Italien

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Verursacht in Italien massive Schäden im Obstbau, die braune marmorierte Baumwanze. Foto: Hans Braxmeier/ Pixabay

Hierzulande wurde die braune marmorierte Baumwanze hauptsächlich im süddeutschen Raum nachgewiesen, in Italien sorgte der Schädling im Obstbau in den vergangenen beiden Jahren bereits für Schäden in Millionenhöhe. Die italienische Regierung entschädigt Erzeuger für Verluste durch die Wanze.

63 Millionen Euro Entschädigungen

Die Schäden, die die braune marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys/ BMSB) im heimischen Obstbau angerichtet hat, hält sich noch in Grenzen. Im Süddeutschen Raum und zuletzt auch erstmals in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen, befällt der aus Asien stammende Schädling die Blätter und Früchte von über 300 Pflanzenarten aus sämtlichen Kulturbereichen. Da die Schäden in Italien so massiv sind, hat die Italienische Regierung einen Entschädigungsfonds mit einem Gesamtvolumen von 63 Millionen Euro beschlossen. Dieser soll produzierenden und geschädigten Unternehmen vor allem in der stark betroffenen Region Emilia-Romagna im Norden Italiens zur Verfügung stehen. Die Entschädigung decke demnach fast 60 Prozent des erlittenen Schadens.

Emilia-Romagna am stärksten betroffene Region

Demnach wurden die ersten 40 Millionen Euro bereits im vergangenen Jahr ausgeschüttet. Die zweite Tranche von insgesamt 11,5 Millionen Euro werden den geschädigten Unternehmen aktuell ausgezahlt, heißt es in einem Bericht der niederländischen Obsterzeugerorganisation NFO. Die übrigen und finalen 11,5 Millionen Euro sollen den Erzeugern 2022 ausgezahlt werden. Diese 63 Millionen seien einzig für die am stärksten betroffene Region Emilia-Romagna vorgesehen. Insgesamt hält die Italienische Regierung 110 Millionen Euro an Entschädigungsgeldern bereit, die allein für die durch die BMSB verursachten Schäden vorgesehen sind.

Samurai-Wespe als natürlicher Gegenspieler

Wie TASPO Online bereits in der Vergangenheit berichtete, wird derzeit viel mit dem natürlichen Gegenspieler der braunen marmorierten Baumwanze, der Samurai-Wespe Derweil begann eine Trissolcus japonicus geforscht. Sie tritt als natürlicher Feind des Schädlings auf und parasitiert deren Eigelege. Im vergangenen Jahr wurden rund 66.000 Samurai-Wespen an 300 Standorten in Hecken und Grünflächen freigesetzt, wo die Baumwanze ihre Eier ablegt. Neben Italien erlaubte auch die Schweiz die Freisetzung der Samurai-Wespe, um auch dort die Ausbreitung der braunen marmorierten Baumwanze zu unterbinden.  

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