Mecklenburg-Vorpommern wirbt für Ökowertpapiere

Veröffentlichungsdatum: , Daniela Sickinger / TASPO Online

Zu den Ökowertpapieren gehört unter anderem die Waldaktie, mit der die Pflanzung neuer Waldflächen unterstützt wird. Symbolfoto: minka2507/Pixabay

Unter dem Motto „Bäume pflanzen statt Böller knallen!“ hat Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus kurz vor Silvester zum Kauf von sogenannten Ökowertpapieren animiert. Waldaktie, HeckenScheck und Co. erlauben es jedoch auch unabhängig vom Jahreswechsel, Geld zum Beispiel in die Pflanzung neuer Klimawälder zu investieren.

Vier verschiedene Ökowertpapiere erhältlich

Die Ökowertpapiere des Landes Mecklenburg-Vorpommern stellen dem Landesministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt zufolge ein flexibles Finanzierungsinstrument für konkrete Projekte zum Klimaschutz, zum Erhalt der Biodiversität und weiterer Ökosystemleistungen dar. Erhältlich sind derzeit insgesamt vier verschiedene Ökowertpapiere – Waldaktie, MoorFutures, Streuobstgenussschein und der 2022 neu hinzugekommene HeckenScheck.

„Viele Projekte warten nur darauf, umgesetzt zu werden“

„Über unsere Ökowertpapiere können wir durch freiwillige Beiträge Wälder und Hecken pflanzen, Moore vernässen oder auch Streuobstwiesen anlegen. Viele Projekte warten nur darauf, umgesetzt zu werden“, so Till Backhaus. Das jüngste Silvesterfest hatte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister zum Anlass genommen, an die Bürger zu appellieren, ihr Geld nicht „im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft zu schießen“, sondern stattdessen lieber einen finanziellen Beitrag für den Klima- und Artenschutz sowie sauberes Wasser zu leisten. „So ein Böller verursacht Umweltverschmutzung, verschreckt Tiere und ist nach wenigen Sekunden vergessen, doch Bäume überleben Generationen, helfen dem Klima und bieten Lebensraum und Nahrung für andere Lebewesen“, so Backhaus Ende Dezember.

Die vom Land Mecklenburg-Vorpommern angebotenen Ökowertpapiere würden Investitionen in kleinen Anteilen möglich machen und es auch Einzelpersonen wie Bürgerinnen und Bürgern erlauben, zum Beispiel die Pflanzung neuer Klimawälder mitzufinanzieren. Für ihren freiwilligen Beitrag zum Klimaschutz erhalten die Käufer der Ökowertpapiere demnach eine symbolisch als Waldaktie, MoorFutures, Streuobstgenussschein oder HeckenScheck ausgestellte Bescheinigung. Jedes Wertpapier habe dabei seine eigenen besonderen Vorteile für verschiedene Ökosystemleistungen.

Wie Waldaktie, HeckenScheck und Co. funktionieren

Die Funktionsweise der Waldaktie erklärt Backhaus beispielsweise so: „Das Land MV stellt Flächen bereit, auf denen ein neuer Wald gepflanzt werden kann. Diese Flächen mit Leben zu erfüllen, das übernimmt dann die Landesforstanstalt. Mit schon kleinen Geldbeträgen, aktuell zehn Euro, wird jeweils fünf Quadratmeter neuer Wald angepflanzt. Ob als Unternehmen oder als Familienprojekt, jede und jeder kann daran mitwirken. Für jede Waldaktie gibt es dann auch ein Zertifikat.“

Ähnlich funktioniert auch der Streuobstgenussschein, der ebenfalls zum Stückpreis von zehn Euro angeboten wird und dessen Erwerb das Anlegen und die Pflege von Streuobstwiesen unterstützt. Projektbezogen ist dagegen der Stückpreis der MoorFutures-Zertifikate, die jeweils für eine Tonne CO2-Äquivalent stehen, die in Mecklenburg-Vorpommern durch Wiedervernässung weniger emittiert wird. Neu im Angebot seit 2022 ist der HeckenScheck, mit dem die Neuanlage von Landschaftshecken gefördert wird. Diese würden nicht nur Kohlenstoffdioxid aus der Luft binden, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten und die Landschaft vor Winderosion schützen. Ein HeckenScheck stehe dabei jeweils für einen Quadratmeter Feldhecke und ihre Ökosystemleistungen, wie Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsministerium erklärt.

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