Dekorative „Genusspflanzen“ laden Kunden zum Experimentieren ein
„In unserem Sortiment sind mehrere Pflanzen, die vielleicht nicht originär als Zimmerpflanzen in Betracht gezogen werden, die sich aber gut dafür eignen und die verschiedensten Früchte produzieren“, erklärt Herbert Geiger, Geschäftsführer von Flora Toskana, und stellt einige dekorative „Genusspflanzen“ vor, die den Kunden zum Experimentieren einladen. Opuntien, wie der Feigenkaktus Opuntia robusta, und Opuntia ficus-indica etwa bilden feigenartige, essbare Früchte aus, die sehr schmackhaft sind und auch dekorativ aussehen. Die Kakteengewächse haben stark bestachelte Sprossen und gefallen mit gelben, glänzenden Blüten. Opuntia robusta hat im Vergleich zu Opuntia ficus-indica kleinere Früchte und ist stärker bestachelt.
Bei der Passionsfrucht stellt Geiger zwei Arten vor: Passiflora alata, die Riesen-Granadilla, und Passiflora edulis (Maracuja): „Im Gegensatz zu den kleinen Früchten der Ziersorten gibt es bei diesen beiden Varianten Früchte in einer Größe, in der sich das Auslöffeln des Fruchtfleisches lohnt“, sagt Geiger. Kleine, aromatische Früchte, die im Geschmack den im Handel erhältlichen Ananasfrüchten weit überlegen sind, bilden Ananas comosus aus, so die Erfahrungen von Geiger.
Erstaunlich anspruchslose Tropenpflanzen: Avocado
Wer selbst gerne einmal Avocado-Früchte ernten möchte, hat mit einer veredelten Pflanze – in beheizbaren Wintergärten und lichtreichen Wohnräumen gehalten oder ab Mai/Juni geschützt im Freien – die besten Chancen dazu: Die kleinen Bäume (Persea americana) mit ihren großen, glänzenden, blaugrünen Blättern sind für Tropenpflanzen erstaunlich anspruchslos, unterstreicht Geiger. „Veredelte Pflanzen beginnen bereits zwei bis drei Jahre nach der Veredelung zu tragen. Werden die Blüten von Insekten bestäubt, reifen sie unter hiesigen Bedingungen in acht bis zwölf Monaten zu Früchten heran, die man noch vor der Vollreife erntet, solange sie hart sind, und im Haus nachreifen lässt.“
Weitere essbare Zimmerpflanzen
Kapernsträucher (Capparis spinosa) liefern die bekannten Kapern aus dem Gewürzregal. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ihre Früchte, sondern um die etwa erbsengroßen, ungeöffneten Blütenknospen. „Bei der Pflege der kleinwüchsigen Kapernsträucher ist weniger mehr“, unterstreicht Geiger und stellt die stachellose Sorte ‘Inermis’ vor. „Sie ist pflegeleicht und hitzeverträglich, kann also auch im Sommer im Topf auf Balkon und Terrasse stehen.“
Neben den vorgestellten Arten – weitere essbare Zimmerpflanzen finden Sie im kompletten Beitrag in g&v 10/2022 – kann man beispielsweise ebenso Citrus im Zimmer halten. „Auch die brasilianische Guave würde sich anbieten“, sagt Geiger. „Allerdings fühlen sich Citrus oder Guave im Sommer dann doch eher auf der Terrasse oder im Garten wohl.“