Mit Zertifikat: kompostierbare Steckmasse aus Kokosfasern

Veröffentlichungsdatum: , Katrin Klawitter

Kompostierbar: Oasis Terra Brick Floral Media. Foto: Smithers-Oasis

Mit einem anerkannten Zertifikat für Kompostierbarkeit kommt die Steckmasse „Oasis Terra Brick Floral Media“ auf den Markt: ein Produkt aus Naturkokosfasern und einem kompostierbaren Bindemittel. Evelyn Gerull, freischaffende Floristin und Oasis-Testerin, berichtet von ihren ersten Erfahrungen damit.

Entsorgung über Kompost oder Bio-Tonne

Oasis Terra Brick Floral Media, im Folgenden „Terra Brick“ genannt, weist laut Hersteller Smithers-Oasis eine „exzellente“ Wasseraufnahme auf. Das Material darf auf dem hauseigenen Kompost oder in der Bio-Tonne entsorgt werden, denn es ist vom TÜV Österreich neben „OK compost industrial“ auch als „OK compost home“ zertifiziert worden. „Das Material ist anders, krümeliger als Steckschaum, aber gut zu handhaben“, so Evelyn Gerulls Erfahrung.

Völlig neue Verarbeitungsideen

Terra-Brick-Würfel muten ein wenig wie Presstopfsubstrat an, haben damit aber nichts zu tun und lassen sich völlig sauber verarbeiten. Nach zwei bis drei Minuten Wässern werden sie ins Gefäß gesetzt und zum Stecken verwendet. Allerdings ist eine andere Technik nötig, „eine andere Handwerklichkeit“, wie Gerull erläutert: Einen anderen Druck beim Stecken, nicht zu stark. Sie empfiehlt, für feine Stiele mit einem Schaschlikspieß vorzubohren und nicht zu viele Blumen zu verwenden. „Man sollte sich einen Tag zum Experimentieren mit diesem neuen Material Zeit nehmen, sich herantasten“, rät Gerull. „Dann fängt es an, richtig Spaß zu machen, man kommt auf völlig neue Verarbeitungsideen.“

Vollständig kompostierbare Werkstücke möglich

Letztendlich habe man mit Terra Brick ein sauberes, gutes Steckmedium – anders als Erde verschmiert und schmutzt es nicht – und die Möglichkeit, vollständig kompostierbare Werkstücke anbieten zu können. „Für mich sind solche Materialien die Zukunft. Zumal auch damit zu rechnen ist, dass wir irgendwann keine herkömmlichen Steckmaterialien mehr zur Verfügung haben werden.“

Ein erster Schock wird für Betriebe der Preis sein: Er liegt etwa 16 Mal höher als der für übliche Steckmasse. Angesichts des Nachhaltigkeitsgedankens wird man auch hier umdenken müssen, sagt Gerull: Die Werkstücke anders kalkulieren, seinen Kunden die nachhaltigen Vorteile richtig kommunizieren. Gerade in der Trauerfloristik sehe sie hier ausreichend Spielraum.

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