MPS-GAP: neues Zertifizierungsschema

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MPS und GlobalGAP wollen Gärtnern und anderen Betrieben einen einzigen Ansprechpartner bieten. Foto: MPS

Seit 15. September ist eine neue Version des Zertifizierungsschemas MPS-GAP in Kraft, das mit GlobalGAP gebenchmarkt wurde. Dadurch wird das neue Schema von MPS-GAP gleichwertig mit GlobalGAP. Wer macht das Rennen? Wir machen den Niveauvergleich.

Anpassung an die Marktanforderungen

MPS (Milieu Project Sierteelt) will seinen Kunden weiterhin Zertifizierungen und begleitende Dienstleistungen anbieten und passt diese an die Marktanforderungen an. Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit im Einzelhandel verschärfen sich bereits Mitte 2019, erklärt MPS. Das bedeutet für Nutzer der Zertifizierung, dass Zulieferbetriebe, aber auch alle Zierpflanzen-Gärtner bereits in diesem Jahr an den Vorbereitungen für diese verschärften Anforderungen arbeiten müssen.

„Ferner wollen wir Gärtnern und anderen Betriebe einen einzigen Ansprechpartner bieten“, erklärt Yolande van den Boom, CEO der MPS-Gruppe, die 1993 als Umweltprojekt der Blumenauktion im niederländischen Westland ins Leben gerufen wurde.

Mehrwert für Mitglieder von MPS

Um im Rennen – wie in der gleichnamigen Fabel von Hase und Igel – nicht zurückzufallen, bringt MPS einen Mehrwert für seine Mitglieder. Wer künftig bei MPS-GAP registriert ist, landet auch in der Datenbank bei Global-GAP. Denn Betriebe, die nach dem 15. September ein Audit für MPS-GAP (anhand des neuen Schemas) durchführen lassen, erhalten eine GGN-Nummer und sind dann in der Datenbank von GlobalGAP zu finden.

Neben den üblichen Kosten für MPS-GAP zahlen die Betriebe eine jährliche Gebühr in Höhe von 100 Euro an GlobalGAP (über MPS-ECAS), ungeachtet der Grundfläche des Betriebs. Im neuen Zertifizierungsschema MPS-GAP (Version 11) wurden einige Vorschriften geändert oder sogar gelockert. Hier die wichtigsten inhaltlichen Änderungen:

Prozentsätze für zugekaufte Produkte geändert

Zukauf von Produkten (Anforderung 2.2a): In Bezug auf zugekaufte Produkte wurden die Prozentsätze des Stufenplans in der Interpretation geändert. In Version 10 des MPS-GAP-Schemas mussten bei einem ersten Audit 40 Prozent der zugekauften Produkte zertifiziert sein, beim 2. Audit 70 Prozent und beim letzten Audit mussten alle zugekauften Produkte zertifiziert sein. In Version 11 wurden die Prozentsätze in 25 Prozent bei einem ersten Audit, 50 Prozent beim 2. Audit und 100 Prozent beim 3. Audit geändert.

Kauf von Ausgangsmaterial/Jungpflanzen (Anforderung 2.8): Hier gelten dieselben geänderten Prozentsätze wie bei der vorher genannten Anforderung 2.2.a. Ergänzt wurde bei der Interpretation dieser Anforderung: Dies gilt nicht für Betriebe, die nur Ausgangsmaterial produzieren. Wenn das Material von Wildpflanzen stammt, muss es mindestens drei Monate im Betrieb gewesen sein, bevor es als nach MPS-GAP zertifiziert verkauft werden darf. Ist der Anbauzyklus kürzer, müssen zumindest zwei Drittel des Anbauzyklus im Betrieb stattfinden.

Weitere Änderungen im neuen Zertifizierungsschema

Schulungen wie Gesundheit, Sicherheit, Hygiene (Anforderung 2.19): Version 10 enthielt eine allgemeine Schulung im Bereich Hygiene. In Version 11 kommen Schulungen in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit hinzu.

Erstellung eines Naturschutzplans (Anforderung 2.20): Statt eines Strukturplans ist in der neuen Version ein Naturschutzplan zu erstellen.

Rückstandsanalyse von Pflanzenschutzmitteln (Kapitel 7): Das ganze Kapitel hierzu wurde gestrichen.

Anforderungen in Bezug auf die Vorbeugung von Lebensmittelbetrug (neues Kapitel 7): Diese Anforderungen gelten nicht für Betriebe mit (Ausgangsmaterial von) Blumen und Pflanzen.

Das neue MPS-GAP Zertifizierungsschema finden Sie HIER.

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