Besucherrekord am Abschlusswochenende der Bundesgartenschau
Zum Abschluss erlebte die BUGA in Erfurt noch einmal ein besucherstarkes Wochenende – nach offiziellen Angaben markierte der Samstag mit 20.611 Gästen einen neuen Besucherrekord, und auch am finalen Sonntag strömten laut den Verantwortlichen noch einmal mehrere tausend Besucher auf das Gelände. Am Ende zählte die diesjährige Bundesgartenschau, die nach einem stark von Corona-Auflagen geprägten Start allmählich an Fahrt aufgenommen hatte, insgesamt 1.510.612 Besucher. Damit verfehlte die Großveranstaltung ihr ursprünglich, weit vor Pandemie-Beginn anvisiertes Ziel von 1,8 Millionen Besuchern nur knapp.
„Bis zum letzten Tag haben das große Interesse und die Begeisterung der Besucher unvermindert angehalten. Das macht uns als BUGA-Team stolz und erleichtert ein wenig den Abschied von einem Sommer voller besonderer BUGA-Momente, wie wir es uns in der nahezu zehnjährigen Vorbereitungsphase gewünscht und erhofft haben. Die vielen positiven Gespräche und der nicht abreißende Besucherstrom sind der Lohn für all die Schwierigkeiten, die uns die Corona-Pandemie in den Anfangswochen beschert hatte“, so das Resümee von BUGA-Geschäftsführerin Kathrin Weiß. Auch Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein äußerte sich der Tagespresse gegenüber zufrieden und bezeichnete die Bundesgartenschau als Wirtschaftsmotor für Thüringens Landeshauptstadt. Dennoch wird die BUGA mit einem Minus von etwa zwei Millionen Euro abschließen, schätzt Bausewein.
Weniger als zehn Prozent der BUGA werden zurückgebaut
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow nannte die BUGA am Abschlusstag „unsere internationale Werbebroschüre für den Freistaat“. Sie habe „den Petersberg aus dem Dornröschenschlaf erweckt und – nicht zuletzt auch mit der völlig neu gestalteten Gera-Aue – das Erfurter Stadtgebiet enorm aufgewertet“. Das Meiste wird laut Ramelow bleiben, und auch die BUGA-Verantwortlichen geben an, dass weniger als zehn Prozent der Flächen zurückgebaut werden. Begonnen haben die Rückbauarbeiten den Angaben zufolge am 11. Oktober, unter anderem werden auf dem Petersberg die Rutschen, die Erfurter Gartenschätze, der Rosenhang und der Weinberg zurückgebaut. Im egapark sollen bis Ende des Jahres die Themengärten und der Ausstellungsteil „Grabgestaltung und Denkmal“ am Aussichtsturm komplett beräumt werden, auch in den Gartenideen wird den Angaben zufolge teilweise zurückgebaut.
Verkauf von Ausstellungsinventar und über 60.000 Dahlienknollen
Wieder komplett öffentlich nutzbar soll das Plateau auf dem Petersberg ab März 2022 sein, auch die Flächen im Festungsgraben sollen dann fertig sein und inklusive Rasenansaaten an die Stadt Erfurt übergeben werden. Der egapark soll bereits am 6. November wieder seine Tore für Besucher öffnen, auch das neue Wüsten- und Urwaldhaus Danakil, das als Ganzjahresangebot bleibt, wird dann wieder zugänglich sein. Ebenfalls im November planen die BUGA-Verantwortlichen darüber hinaus einen Abverkauf des restlichen Ausstellungsinventars an Privatkunden – Firmen und bevorstehende Gartenschauen haben allerdings Vorrang und hätten auch bereits Interesse an den mobilen Ausstattungsgegenständen bekundet.
Von der Bepflanzung werden „mehr als 60.000 Dahlienknollen in 200 Sorten am 13. November von zehn bis 16 Uhr im egapark zum Verkauf angeboten, ein Teilerlös kommt wie immer einem guten Zweck zu“, so BUGA-Geschäftsführerin Weiß. Für mehrjährige Pflanzen vom Petersberg gibt es demnach Interessenten aus einer gemeinnützigen gärtnerischen Stiftung aus dem Eichsfeld, während die überwiegend nur einjährige Bepflanzung des Festungsgrabens und des Großen Blumenbeets nicht für das kommende Jahr genutzt werden kann. Auch das Gemüse in den Erfurter Gartenschätzen sei bereits in den Samen geschossen und damit nicht mehr zum Verzehr geeignet.
Was hat die Bundesgartenschau Erfurt für beteiligte Betriebe bedeutet?
Für die am 15. Oktober erscheinende TASPO 41/2021 haben wir darüber hinaus Erfurter Betriebe und Beteiligte gefragt, welche Erinnerungen nach 171 Tagen BUGA bleiben, was die Bundesgartenschau für sie bedeutet hat und an was sie sich besonders erinnern. Hier die Antwort von Udo Lindenlaub, Geschäftsführer der Lindenlaub GmbH in Weimar-Legefeld und Regionalpräsident des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen:
„Die Bundesgartenschau in Erfurt war für unsere Landschaftsgärtner in Hessen-Thüringen ein unvergessliches Erlebnis. Die Besucher haben nach dem langen Lockdown so viel Freude, Glück und Unbeschwertheit in unseren Themengärten empfunden, dass es ansteckend war. Die Gestaltung und die Pflanzen standen im Mittelpunkt. Leider erst ab Juni haben wir auch zu Rundgängen einladen können. Zu den Highlights gehörte der Besuch des Thüringer Kabinetts und ein rasenmähender Ministerpräsident Ramelow. Der Landschaftsgärtner-Cup hat als Deutsche Meisterschaft der Landschaftsgärtner die besten Nachwuchskräfte nach Erfurt gebracht. Begeistert waren wir auch von den vielen jungen Familien und Paaren, die mit Fachfragen und eigenem Pflanzenwissen zeigen, dass das Thema Garten auch die Jüngeren zunehmend begeistert. Mit digitalen Elementen wie einem 360 Grad-Film werden wir die temporären sieben Themengärten auch nach dem Rückbau erhalten. Nur das Wetter war nicht immer optimal. Regen und Nässe haben vermutlich manchen Besuch vereitelt. Die Gärtner unter uns haben sich aber darüber gefreut, dass wenig gewässert werden musste. Wir freuen uns auf die vom Oberbürgermeister angekündigte IGA.“