Greenpeace besucht nachhaltige Hortensienzucht
Erst unlängst hatte van Geelen die Hortensienzucht von Gebrüder Jonkers im niederländischen Elshout besucht, um sich vor Ort von der Nachhaltigkeit des Betriebs zu überzeugen. Der Produzent von Forever & Ever-Hortensien investiert nach eigenen Angaben seit Jahren bewusst in den Umweltschutz und arbeitet beständig an neuen, nachhaltigeren Produktionsmethoden.
„Über kurz oder lang wird der gesamte Zierpflanzensektor von seinen Bemühungen profitieren“, gibt van Geelen im Gespräch mit TASPO Online an. „Entsprechend war ich sehr enttäuscht, dass Rob Jonkers kaum gleichgesinnte Kollegen findet, die ihn bei der Entwicklung von nachhaltigeren Produktionsmethoden unterstützen wollen.“
Alternative zu chemischem Planzenschutz
Jonkers habe es geschafft, die Widerstandskraft der Pflanzen enorm zu steigern – und kann dank der von ihm entwickelten bio-basierten Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln auf den Einsatz vieler Pestizide inzwischen verzichten.
Darüber hinaus hat Jonkers in seinem Betrieb aus verschiedenen Einzeldüngern eine eigene Rezeptur entwickelt. „So werden die Pflanzen nicht überdüngt und sind gleichzeitig widerstandsfähiger gegenüber Läusen und Pilzen“, so van Geelen zu TASPO Online. In einem nächsten Schritt plane Jonkers, die chemischen Substanzen in seinem Dünger durch organische zu ersetzen.
Nachhaltige Bewässerung
Bei der Bewässerung setzt der Hortensienzüchter van Geelen zufolge ebenfalls auf Nachhaltigkeit. Sowohl die vier Hektar Gewächshausfläche des Betriebs als auch die Containerfläche sind an ein innovatives Kreislaufsystem auf wasserdichtem Betonboden angeschlossen. „Es ist das erste seiner Art in den Niederlanden und verhindert eine Verunreinigung des Grund- und Oberflächenwassers“, so van Geelen.
Als negativ empfindet der Niederländer hingegen, dass der Handel die Nachhaltigkeit der von Jonkers produzierten Hortensien am PoS nur selten als Verkaufsargument hervorhebt. „Gartencenter, DIY- und Supermärkte tragen eine große Verantwortung für die von ihnen verkauften Pflanzen – und haben gleichzeitig großen Einfluss auf die Produzenten“, so van Geelen im Gespräch mit TASPO Online.
Handel und Endverbraucher sind gefragt
„Wenn der Handel etwa fordert, dass Zierpflanzen immer weniger Pestizidrückstände enthalten dürfen, werden die Züchtungsbetriebe entsprechende Produkte liefern“, hofft der Kampagnenmanager von Greenpeace.
Zum Glück würden immer mehr Produzenten den Einsatz von schädlichen Pestiziden verringern und stattdessen auf alternativen Pflanzenschutz umsatteln. „Handel und Endverbraucher können diesen Ansatz fördern, indem sie beim Kauf nachhaltig produzierten Pflanzen den Vorzug geben“, ist sich van Geelen sicher.