Nachhaltiger Gemüseanbau in hochmodernem Gewächshaus

Veröffentlichungsdatum: , Daniela Sickinger / TASPO Online

Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger (Mitte) ließ sich von Michael Tepfer (l.) und Betriebsleiter Jos Houwen durch die Hightech-Gewächshausanlage von Bördegarten führen. Foto: Wimex

Vor den Toren Magdeburgs produziert Bördegarten auf einer Fläche von rund 63.000 Quadratmetern unter Glas Gemüse und Biokräuter. Von dem ressourcenschonenden Anbau in dem modernen Gewächshaus machte sich jüngst Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger ein Bild.

Bis zu 50.000 klimapositive Gurken pro Tag

Jährlich rund 3,3 Millionen Töpfe Biokräuter wie Petersilie, Basilikum, Schnittlauch, Rosmarin, Dill und Minze produziert die zur Wimex Gruppe gehörende Bördegarten Gemüse Vertriebsgesellschaft nach eigenen Angaben, außerdem wächst in dem Hightech-Gewächshaus in Osterweddingen bei Magdeburg Gemüse. Unter anderem gedeihen in dem rund 63.000 Quadratmeter großen Unter-Glas-Komplex Schlangengurken, von denen der Wimex Gruppe zufolge täglich bis zu 50.000 Stück geerntet werden. Weil diese bei ihrem Wachstum mehr CO2 binden, als durch ihren Anbau entsteht, könne die Gurkenproduktion von Bördegarten der Umwelt jährlich rund 919 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases ersparen, so das Unternehmen.

„Möglich machen das unter anderem hochmoderne Sensoren im Glashaus. Sie steuern vollautomatisch Temperatur, Wasserversorgung, Beschattung und Frischluftzuführung. Auch die wichtigen Pflanzennährstoffe werden genau abgestimmt und auf Kultur und Vegetationsstand dosiert“, erläutert dazu Michael Tepfer, Leiter Strategische Unternehmensentwicklung bei der Wimex Gruppe. Etwa 4,5 Liter Wasser benötige demnach jede der klimapositiven Schlangengurken im Hightech-Gewächshaus, während Gurken im Freilandanbau oder in weniger modernen Glashäusern nahezu die dreifache Wassermenge zum Wachsen brauchen würden. Somit werden in Osterweddingen pro Gurke fast zehn Liter Wasser eingespart, rechnet das Unternehmen vor. „Der Betrieb unseres Bördegarten-Gewächshauses ist damit ein ökologischer Meilenstein“, so Tepfer. „Denn wenn wir auf kleinerem CO2-Fuß leben, sind wir ein Vorbild – für unsere Kunden und für unsere Kinder.“

Wasser und Wärme aus überwiegend nachhaltigen Quellen

Ständig optimiert wird der Wimex Gruppe zufolge außerdem der Energie- und Rohstoffeinsatz für das gesamte Gebäude. So wird das Bördegarten-Gewächshaus in Osterweddingen laut Betriebsleiter Jos Houwen beispielsweise in der Übergangs- und Winterzeit mit klimaneutraler Abwärme aus dem Produktionsprozess des Nachbar-Unternehmens f/glass beheizt. Das verlängere die Saison für die dort angebauten Kulturen. „Das Kohlendioxid, das unsere Pflanzen zum Wachsen brauchen und mit dem sie im Zuge der Photosynthese Biomasse aufbauen, leiten wir gezielt als ausgewaschenes CO2 aus Industrieprozessen in das Gewächshaus ein“, so Houwen weiter. Damit erhöhe sich der CO2-Gehalt im Gebäude von rund 0,04 auf ungefähr 0,06 Volumen-Prozent.

Aus nachhaltigen Quellen stamme größtenteils auch das für die Bewässerung der Kulturen benötigte Wasser, wie Tepfer ergänzt. „Den Niederschlag auf dem gesamten Areal fangen wir auf und ziehen ihn für die Versorgung der Pflanzen heran; zusätzlich wird Niederschlagswasser von den Dachflächen des benachbarten Unternehmens f/glass genutzt, so konnten wir rund 20 Millionen Liter Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz ersetzen“, so Tepfer. In Planung sei Tepfer zufolge außerdem derzeit eine Dachflächenwasserüberleitung von Amazon. Der Online-Riese betreibt seit August 2020 bei Osterweddingen ein Logistikzentrum.

Hoher Besuch im Hightech-Gewächshaus von Bördegarten

Von der Hightech-gesteuerten und ressourcenschonenden Produktion in der Gewächshausanlage – die der Wimex Gruppe zufolge zu den größten in ganz Europa gehört – machte sich jüngst Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger ein Bild. Auf Einladung des Unternehmens besuchte er das Bördegarten-Gewächshaus in Osterweddingen und ließ sich von Michael Tepfer und Jos Houwen über die Produktionsbedingungen sowie die Nachhaltigkeitsstrategie der Wimex Gruppe informieren. „Hier findet echte regionale Innovation statt – und das direkt vor den Toren der Landeshauptstadt“, zeigte sich Schellenberger nach dem Rundgang durch das Gewächshaus beeindruckt. „Und ein paar grüne Tipps für mein Gewächshaus daheim nehme ich auch gern mit.“

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