Nematoden in der biologischen Schädlingsbekämpfung

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Nematoden lassen sich unter anderem gegen den Gefurchten Dickmaulrüssler einsetzen, der zum Beispiel an Rhododendron große Fraßschäden anrichten kann. Foto: tinadefortunata/Fotolia

Nematoden (Fadenwürmer, nema: griechisch „Faden“) gehören zu den artenreichsten mehrzelligen Lebewesen unserer Erde. Auf die biologische Schädlingsbekämpfung mit Nematoden hat sich das Biotech-Unternehmen e-nema aus Schwentinental bei Kiel spezialisiert. Am Beispiel dreier Schädlinge stellt der Biotech-Spezialist „seine“ Nematoden vor.

Nematoden gegen Trauermücken

Trauermückenlarven (Lycoriella spp., Bradysia spp.) verursachen im Zierpflanzen-, Gemüse- und Champignon-Anbau erhebliche Schäden. Zur Bekämpfung hat sich dem Unternehmen zufolge das Präparat Nemaplus bewährt. Es enthält Nematoden der Art Steinernema feltiae.

Trauermücken sind anfälliger für Nematoden, wenn die Larven größer sind. Daher empfiehlt e-nema, die Nematoden möglichst eine Woche nach dem Topfen auszubringen. In Bio-Substraten muss die Dosis von 500.000 auf eine Million Nematoden pro Quadratmeter erhöht werden, da dort mehr Trauermückenlarven, aber auch mehr Gegenspieler von Nematoden sind.

Nematoden gegen Dickmaulrüssler

Ein gefürchteter Schädling in Baumschulen ist der Gefurchte Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus). Das Mittel Nematop wirkt e-nema zufolge gegen seine Larven und Puppen, die Anwendung ist von Anfang April bis Ende Mai sowie von August bis Anfang Oktober möglich. Die Bodentemperaturen sollten am Tag über zwölf Grad Celsius liegen. Kühlere Nachttemperaturen schaden den Nematoden nicht, die Fadenwürmer sind dann aber inaktiv.

Gegen Dickmaulrüssler und Engerlinge in Erdbeeren in Substratkultur können Nematoden gut über die Tröpfchenbewässerung ausgebracht werden. Die empfohlene Dosis sind 10.000 Nematoden pro Liter Substrat, zwei Behandlungen mit einer Woche Abstand.

Nematoden gegen Eichenprozessionsspinner

Auch gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea) ist ein Fadenwurm gewachsen. Er gehört ebenfalls zur Art Steinernema feltiae und stellt eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Bekämpfungsverfahren dar, da die Nematoden nur wenige Stunden auf die Raupenfauna einwirken.

Tp-nema ist hier dem Unternehmen zufolge das Mittel der Wahl und besteht neben den Nematoden aus einem feuchtigkeitsspendenden Gel, das auch in Nahrungsmitteln verwendet wird.

Seit Anfang April steht fest, dass der Einsatz von entomopathogenen Nematoden nicht dem Anwendungsbereich der Verordnung (EU) Nr. 528/2012 (Biozid-VO) zugeordnet wird.

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