Äpfel und Karotten am stärksten mit Mikroplastik kontaminiert
Laut der ersten von Experten begutachteten Studie der Wissenschaftlerin Margherita Ferrante von der italienischen Universität Catania sind Äpfel die am stärksten kontaminierten Früchte, während Karotten das am stärksten betroffene Gemüse sei. Der Bericht, der in der Zeitschrift Environmental Research veröffentlicht wurde, fordert eine dringende Überprüfung der Auswirkungen von Mikrokunststoffen auf die menschliche Gesundheit.
In einer zweiten Studie wird gezeigt, dass Plastik mit Wasser durch die Wurzelsysteme von Pflanzen aufgenommen wird. Die Studie wurde gemeinsam von Dr. Lianzhen Li vom Yanthai-Institut für Küstenzonenforschung in China und Professor Willie Peijnenburg von der Universität Leiden in den Niederlanden durchgeführt und soll in der Zeitschrift Nature Sustainability veröffentlicht werden.
Mikrokunststoffe dringen in Wurzeln von Salat und Co. ein
Professor Peijnenburg fand heraus, dass Mikrokunststoffe in die Wurzeln von Salat- und Weizenpflanzen eindringen, wonach sie zu den essbaren oberirdischen Pflanzenteilen transportiert werden. Jahrzehntelang haben Wissenschaftler geglaubt, dass Kunststoffpartikel zu groß seien, um die physikalischen Barrieren von intaktem Pflanzengewebe zu passieren. Doch diese neusten Ergebnisse lassen den Forschern zufolge Zweifel daran aufkommen.
Bei Wurzelgemüse wie Karotten, Radieschen, Rüben und Blattgemüse wie Salat wurde festgestellt, dass das Risiko einer Kontamination mit Mikroplastik am größten ist. Damit werden nach ersten Erkenntnissen ernsthafte Zweifel an der Sicherheit von pflanzlichen Lebensmitteln laut. „Seit Jahren wissen wir von Plastik in Krustentieren und Fischen. Wenn Plastik in Gemüse gelangt, gelangt es beispielsweise auch in Tiere, die grüne Pflanzenteile fressen, und damit auch in unser Fleisch und unsere Milchprodukte“, erklärt Maria Westerbos, Gründerin der Plastic Soup Foundation, dazu.
Plastic Health Summit im April 2021
Die gemeinnützige Umweltorganisation mit Sitz in Amsterdam organisiert zusammen mit der Plastic Health Coalition, die aus zwölf Umweltorganisationen und Forschungsinstituten besteht, den Plastic Health Summit, der im April 2021 in der niederländischen Hauptstadt stattfinden soll und sich mit dem neuesten Stand der Forschungen in den Bereichen Mikro- und Nanokunststoffe, Kunststoffadditive und Gesundheit beschäftigen wird.