Neues Forschungszentrum mit Indoorfarm und Dachgewächshaus

Veröffentlichungsdatum:

Am Campus Haste soll das neue Forschungszentrum „Agrarsysteme der Zukunft“ entstehen. Foto: Ferner Architektur- und Ingenieurges. mbH

Die Hochschule Osnabrück erhält für das neue Forschungszentrum „Agrarsysteme der Zukunft“ am Campus Haste Fördermittel in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Es sollen neue, zukunftsorientierte Kultursysteme erforscht werden.

Innovative Lösungen für Gartenbaubranche

Durch Klimawandel, Urbanisierung und zunehmender Umweltverschmutzung sind Unternehmen der Grünen Branche gezwungen, diesen Herausforderungen mit innovativen Lösungen zu begegnen. Besonders die Frage, wie sich Menschen in urbanen Ballungszentren zukünftig mit frischen und regional produzierten Lebensmitteln versorgen können, beschäftigt die Agrar- und Gartenbaubranche. Um neue, zukunftsorientierte Kultursysteme und -räume zu erforschen, soll am Campus Haste das neue Forschungszentrum „Agrarsysteme der Zukunft“ entstehen. Das gab die Hochschule Osnabrück heute bekannt. Der Haushaltsausschuss des Niedersächsischen Landtags genehmigte die Bereitstellung der Fördermittel für den geplanten Bau in seiner Sitzung am 16. Oktober 2019.

Dreistöckiges Gebäude mit Dachgewächshaus

Das geplante dreistöckige Gebäude soll aus einem Betonkubus bestehen, mit einer sogenannten Indoor-Vertical-Farm, sowie einem 160 Quadratmeter großen Dachgewächshaus. Die zweigeschossige Indoorfarm wird aus mehreren getrennt voneinander klimatisierbaren Anzuchtkammern und Kulturräumen sowie einem Laborraum bestehen. Die Gesamtkosten des geplanten Baus liegen laut Mitteilung bei rund vier Millionen Euro. Finanziert werden soll das Forschungszentrum aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Förderrichtlinie „Innovation durch Hochschulen und Forschungseinrichtungen“ in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro, Landesmitteln von rund 1,4 Millionen Euro und Eigenmitteln der Hochschule von etwa 700.000 Euro.

Effiziente Flächennutzung und verlässliche Produktqualität

Neben einer effizienten Flächennutzung in der Höhe bietet die Indoorfarm eine verlässliche, wetterunabhängige Produktqualität. Lebensmittel werden ganzjährig bei immer gleichen Temperaturen, gleicher Lichtintensität und Luftfeuchtigkeit, sowie durch gleiche Nährstoff- und Wasserversorgung produziert. Damit kann eine gleichbleibende Qualität sichergestellt werden. Das Gebäude und das auf dem Dach befindliche Gewächshaus sind über ein intelligentes Kreislaufmanagementsystem miteinander verbunden. „Dies ermöglicht eine Verknüpfung der Energieströme, um so die Ressourcen- und Energieeffizienz zu steigern. Konkret heißt das zum Beispiel, die überschüssige Wärme der eingesetzten LEDs der Indoorkammern zur Beheizung des Gewächshauses zu verwenden und dort neue Kulturarten speziell für die Region anzubauen“, erläutert Prof. Dr. Andreas Ulbrich, Professor für Gemüseproduktion und -verarbeitung.

Nachhaltige Lösungen für Agrar- und Gartenbaubranche

„Wir wollen mit dem geplanten Forschungszentrum unseren Beitrag dazu leisten, zukunftsfähige, ressourceneffiziente und nachhaltige Lösungen für die Agrar- und Gartenbaubranche in Niedersachsen und darüber hinaus zu finden“, erklärt Hochschul-Präsident Prof. Dr. Andreas Bertram, „Wir wollen dabei innovative und vor allem auch praxisorientierte Produktionsszenarien erforschen und setzen dabei auf eine enge Kooperation mit regionalen Partnern.“

„Im neuen Versuchszentrum an der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschafts-architektur sollen nicht nur intensive, zukunftsweisende Kultursysteme optimiert, sondern auch neue Kulturarten- und räume entwickelt werden. Damit reagieren wir auf die bereits existierenden und zukünftigen globalen Herausforderungen der Agrarproduktion“, erläutert Prof. Dr. Bernd Lehmann, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachwuchsförderung an der Hochschule Osnabrück.

Cookie-Popup anzeigen