Neues High-Tech-Gewächshaus in Hohenheim

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Das neue High-Tech-Gewächshaus der Uni Hohenheim soll nach Abschluss der nächsten Bauabschnitte das größte universitäre Forschungsgewächshaus werden. Foto: Uni Hohenheim

Die Uni Hohenheim hat die Übergabe des künftig größten deutschen Forschungsgewächshauses für Klimaforschung & Bioökonomie gefeiert. Der Bau habe demnach insgesamt rund 8,7 Millionen Euro gekostet und wurde vom Land Baden-Württemberg und der Carl-Zeiss-Stiftung finanziert.

Größtes universitäres Forschungsgewächshaus

Klimawandel, Biodiversität, Welternährung, Bioenergie, Nachwachsende Rohstoffe, Pflanzengesundheit, all diese Stichworte sind unmittelbar mit dem neuen High-Tech-Gewächshaus der Uni Stuttgart-Hohenheim verbunden. Mit dem neuen Gebäudekomplex werden veraltete und auf dem Campus verstreute Gewächshäuser ersetzt, die nach und nach abgerissen werden sollen. Nach Abschluss des ersten Bauabschnitts wurde das neue Gewächshaus bereits übergeben. Finanziert wurde es zu 4,4 Millionen Euro von der Carl-Zeiss-Stiftung, weitere vier Millionen trug das Land Baden-Württemberg und 300.000 schoss die Uni Hohenheim dazu. Zwei weitere Bauabschnitte seien demnach noch geplant, so dass das Gewächshaus am Ende eine Fläche von rund 8.200 Quadratmetern habe, was dann das größte universitäre Forschungsgewächshaus in Deutschland wäre.

Effizient bei Energie und Wasserverbrauch

Auf rund 1.400 Quadratmetern sind zwei gläserne Gewächshausschiffe entstanden. Verbunden sind sie durch ein Gebäude für Labore, Schulungs- und Serviceräume mit rund 400 Quadratmetern Fläche. In zwei weiteren Bauabschnitten soll dann der gesamte Komplex auf insgesamt rund 8.200 Quadratmeter erweitert werden. Hierbei sind neben 4.000 Quadratmetern Gewächshausfläche eine Erweiterung der Laborfläche, umfangreiche Klimakammern, sowie Lagerräume und ein Quarantänebereich geplant. Durchdacht sei vor allem das Nutzungskonzept mit niedriger Energiebilanz. Geheizt wird über ein eigenes Fernwärmenetz, eine geplante Photovoltaik-Anlage auf den ebenen Dachflächen und Energieschirme im Inneren des Gebäudes sorgen ebenso für die niedrige Energiebilanz. Laut eigener Aussage verbrauche das Gewächshaus am Ende pro Quadratmeter um die zwei Drittel weniger Energie als herkömmliche Anlagen. Auch beim Wassermanagement wurde auf Effektivität gesetzt. Regenwasser, das an der Stelle des Neubaus nicht mehr versickern kann, wird in eigenen Zisternen aufgefangen, sodass es zur Bewässerung der Pflanzen und zur Kühlung verwendet werden kann. Zur modernen Technik im Inneren gehören computergesteuerte Klimaregelung, Bewässerungsautomatik, Feinregelung für Lichtstärke, Luftfeuchtigkeit und Temperatur sowie eine variable Beleuchtungstechnik, wahlweise mit Quecksilber-, Natrium- oder Schwefel-Dampflampen.

„Grundlagenforschung auf dem höchsten internationalen Niveau“

„Das Phytotechnikum ist ein zentraler Baustein für unsere wichtigsten Forschungsschwerpunkte und trägt zur Lösung globaler Menschheitsprobleme bei, wie der Ernährungssicherung und dem Umgang der Landwirtschaft mit den Folgen des Klimawandels“, sagte Prof. Dr. Stephan Dabbert, Rektor der Universität begeistert. „Das Phytotechnikum ist ein High-Tech-Gewächshaus, das biologische Grundlagenforschung auf dem höchsten internationalen Niveau ermöglicht. Dies brauchen wir dringend, wenn wir auch in Zukunft die natürlichen Ressourcen unserer Erde nachhaltig nutzen wollen. Als Stiftung fördern wir gesellschaftlich relevante Forschungsvorhaben in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Daher haben wir die Universität Hohenheim hier gerne unterstützt“, ergänzte Dr. Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung.

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