Hochinnovative Ansätze für die Lebensmittelproduktion
In den kommenden Monaten und Jahren möchte sich ein Forschungsteam der Hochschule Osnabrück unter dem Namen „AgrarCycle“ ein hochinnovatives Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft aufbauen. Damit solle laut Hochschulmeldung die vertikale Landwirtschaft am Standort Deutschland nachhaltig gefördert werden. Es werde eng mit Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Start-ups zusammengearbeitet. Aus der Kooperation mit Partnern aus der IT-, Ingenieurs- und Agrarbranche sollen hochinnovative Ansätze für die Lebensmittelproduktion entstehen. Bereits im Oktober 2019 konnte die Hochschule Osnabrück bekannt geben, dass ein hochmodernes Forschungszentrum mit Dachgewächshaus am Campus Haste errichtet werde (TASPO Online berichtete), welches dem Netzwerk bei der Forschung zuhilfe kommen wird. Das Vorhaben werde mit mehr als 120.000 Euro aus dem Innovationsprogramm für den Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert.
Produktionskosten müssen gesenkt werden
Bei der vertikalen Landwirtschaft werde Lebensmittel neben einer effizienten Flächennutzung in der Höhe in einer verlässlichen, wetterunabhängigen Qualität produziert. Zudem kann bei der Produktion in geschlossenen und kontrollierbaren Agrarsystemen einer Indoor-Vertical-Farm (IVF) weitgehend auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet werden. „So wird es möglich, dass auch Menschen in urbanen Räumen zukünftig mit regional erzeugten Lebensmitteln versorgt werden können”, sagt Prof. Dr. Andreas Ulbrich, Professor für Gemüseproduktion und -verarbeitung. Noch seien auf diese Art und Weise produzierte Lebensmittel unter anderem aufgrund des höheren Stromverbrauchs zu teuer. Im Projektantrag heißt es etwa im Blick auf eine IVF: „Abgesehen von weiteren Kosten liegen die Kosten durch den Energiebedarf von 7 kWh pro Kilogramm Blattsalat bereits bei über einem Euro.“ Um die Produktionskosten signifikant zu reduzieren, fehle es vor allem an innovativer Leistungselektronik.
„Pflanzliche Produktinnovationen auf den Markt bringen“
Dem Preis-Leistungsverhältnis wolle sich das Netzwerk annehmen und helfen, die Preise zu senken. „Mit den verschiedenen Projektpartnern wollen wir Wege finden, um Emissionen zu mindern und Ressourcen effizienter einzusetzen”, erklärt Prof. Dr. Hans-Jürgen Pfisterer, Professor für Elektrische Antriebe und Grundlagen. „Wir wollen den Anforderungen ernährungs- und gesundheitsbewusster Konsumentengruppen gerecht werden und neue pflanzliche Produktinnovationen auf den Markt bringen“, ergänzt Ulbrich. Dies soll sowohl mit Partnern, die das Netzwerk finanziell mittragen, als auch mit assoziierten Partnern gelingen, die das Netzwerk ideell unterstützen.