Exportwert bis August bei 4,2 Milliarden Euro
Mit August erreichten die Blumen- und Pflanzenexporte 4,2 Milliarden Euro und bewegten sich trotz der schwankenden Wetterbedingungen in wichtigen Absatzmärkten weiterhin auf das Rekordniveau von 2017 zu. Zuwächse gab es in Osteuropa und in per Luftfracht verbundenen Märkten, speziell im fernen Osten.
Große Märkte wie Deutschland, England und Italien verzeichneten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr. Pflanzen liefen dieses Jahr besser als Blumen.
Rückgänge bei drei der Top-5-Abnehmerländer
Der Exportwert für August lag bei 429 Millionen Euro und damit zwei Prozent unter dem Vorjahr. Der Monat war damit der sechste in diesem Jahr mit einem Minus. Einzig Januar und Juni brachten ein Plus, was aber laut VGB den Rückgang von 0,2 Prozent sogar fast ausgleichen konnte. Drei der fünf größten Exportländer – Deutschland, England und Italien – sind im Minus, Frankreich blieb auf ähnlichem Niveau wie 2017, nur Polen lieferte ein Plus.
Während die Top 10-Exportländer insgesamt mehr als ein Prozent zurückfielen, zeigten die übrigen ein durchschnittliches Wachstum von 4,3 Prozent, so Wesley van den Berg von Floridata. „Wenn der Markt sich normalisiert, wird beim Export insgesamt wieder der Rekordwert des Vorjahrs von sechs Milliarden Euro erreicht“, sagt er auch angesichts des großen Einflusses des kalten Frühlings und des heißen Sommers in diesem Jahr.
Rückgang der Exporte nach Deutschland
Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Blumen gab es auch durch das schlechte Wetter und ungünstige Produktionsumstände in Afrika, ergänzt VGB-Direktor Matthijs Mesken. Doch auch die Lage der Feiertage im ersten Halbjahr habe den Umsatz gedrückt, so Jaap Hogewoning, Direktor von Heembloemex.
Lourens van Starkenburg, Exporteur nach Deutschland, erklärt die Rückgänge dorthin mit dem kalten Frühjahr und dem heißen Sommer. Darüber hinaus habe nicht jedes Blumengeschäft einen Nachfolger, weshalb sich die Verteilstellen reduzieren. Ebenso nehme die Konkurrenz durch Supermärkte für gewöhnliche Blumen zu, was auch eine Analyse von Floridata zeigt. „Das kam dem regulären Einzelhandelssegment wieder relativ zugute“, erklärt dazu van der Berg.
Topf- und Gartenpflanzen legten bis August zwei Prozent zu
Der Exportwert der Topf- und Gartenpflanzen stieg bis August um mehr als zwei Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, die Blumenexporte schrumpften um fast zwei Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro. Im August enttäuschte vor allem der Export nach Deutschland und Frankreich. Strukturell gibt es im größten Produktsegment, den Orchideen, Überkapazitäten.
Dass mehr exklusive Phalaenopsis für eine breitere Gruppe von Verbrauchern verfügbar ist, könne laut Corné Scholte von Kariflex Cash & Carry langfristig für den Markt auch gut sein. „Da ständig Sondergrößen und -formen von Phalaenopsis eingeführt werden, können sich damit Floristen besser im Markt abheben“, stellt Starkenburg für den deutschen Markt fest.
Mit einem Anteil von fast 30 Prozent ist Deutschland für die Niederlande mit Abstand der wichtigste Exportmarkt für Blumen und Pflanzen. Bei Blumen steht England auf Platz zwei und bei Pflanzen Frankreich mit Anteilen von 16 beziehungsweise zwölf Prozent.