Bestimmte Sektoren der Landwirtschaft nicht im ursprünglichen Hilfspaket berücksichtigt
Die niederländische Regierung hatte bereits ein millionenschweres Hilfspaket für die Landwirtschaft auf den Weg gebracht, allerdings waren in diesem nicht alle Sektoren der landwirtschaftlichen Produktion enthalten. Für die Blumenzucht beispielsweise und Teile des Lebensmittelgartenbaus griff das Hilfsprogramm nicht. Daraufhin hat Landwirtschaftsministerin Carola Schouten dem Parlament in einem Schreiben mitgeteilt, dass auch diese Zweige Unterstützung benötigen und eine Umsatzschadensregelung in Höhe von 600 Millionen Euro angekündigt. Das entspreche etwa 70 Prozent der Umsatzeinbußen, die durch die Corona-Pandemie hervorgerufen worden sind.
Umsatzrückgänge werden bis zu 70 Prozent ausgeglichen
Das Notfallpaket diene als Ergänzung des am 17. März verabschiedeten Pakets der niederländischen Regierung für die Landwirtschaft. Dieses umfasste ursprünglich die Erweiterung von Bürgschaftsfonds für die Landwirtschaft und den Gartenbau, Überbrückungskredite für pandemiebedingte Liquiditätsengpässe sowie Lohnkostenzuschüsse und günstigere Kreditkonditionen. Auf Seite der Royal FloraHolland zeigte man sich erfreut über die Unterstützung der niederländischen Regierung und bewertete den Notfallfonds als entscheidenden Faktor für die Erholung des wichtigen Exportsektors. Die finanziellen Mittel seien zwar nicht ausreichend, um alle entstandenen Umsatzrückgänge auszugleichen, die ersten 30 Prozent gelten allerdings als unternehmerisches Risiko. Die restlichen 70% der Schäden werden zu einem erheblichen Teil kompensiert, so Royal FloraHolland.
„Volumen so schnell wie möglich wieder aufbauen“
„Der Notfallfonds sorgt dafür, dass viele niederländische Produzenten ihre Betriebe offen halten können. Als ganze Branche können und müssen wir uns jetzt auf einen fliegenden Start vorbereiten, wenn die internationale Nachfrage wieder anzieht“, erklärt Steven van Schilfgaarde, CEO von Royal FloraHolland in einer Videobotschaft als Antwort auf die Entscheidung des Kabinetts. „Wir werden uns auf ein geringeres Volumen in der nahen Zukunft einstellen müssen. Das müssen wir so schnell wie möglich nach der Krise wieder aufbauen. Wir werden dies tun, indem wir die Umsetzung unserer Strategie beschleunigen, mit 100% Digital und die landesweite Versteigerung als Speerspitzen“, führt van Schilfgaarde weiter aus.
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