Jeweils tausend Großstadtbewohner ab 18 befragt
Jeweils 1.000 Personen ab 18 Jahren wurden im Juni in Berlin, Hamburg, München, Leipzig und Köln im Auftrag der vom BGL getragenen Initiative „Grün in die Stadt“ zur Wahrnehmung und Nutzung der städtischen Parkanlagen und Grünflächen befragt. In die Bewertung sollten unter anderem Aspekte wie die Anzahl, Gestaltung und der Pflegezustand der öffentlichen Grünflächen einfließen, wodurch laut BGL deutliche Unterschiede in der Zufriedenheit der deutschen Großstädter mit dem Grünflächenangebot in ihren Metropolen zutage traten.
München führt im allgemeinen Zufriedenheitsranking
Spitzenreiter im allgemeinen Zufriedenheitsranking ist demnach München, wo 83 Prozent der Befragten angaben, mit ihren öffentlichen Parks, Gärten und Grünflächen (sehr) zufrieden zu sein. Mit jeweils 81 Prozent liegen Hamburg und Leipzig auf dem zweiten Platz, während das Urteil in Berlin und Köln im Vergleich dazu merklich verhaltener ausfiel: Lediglich 71 Prozent der Bundeshauptstädter und sogar nur 66 Prozent der Kölner sind der Forsa-Umfrage zufolge insgesamt (sehr) zufrieden mit dem öffentlichen Grün in ihrer Stadt, wie der BGL erklärt.
Pflegezustand der Grünanlagen in Berlin am schlechtesten
Bei der Bewertung des Pflegezustands der Grünanlagen landete Berlin in der Befragung mit deutlichem Abstand auf dem letzten Platz. Rund jeder dritte befragte Berliner gab demnach an, unzufrieden mit dem Pflegezustand der städtischen Parks zu sein. Besser schnitten in diesem Punkt die anderen Metropolen ab: So waren in Köln 24 Prozent der Befragten unzufrieden mit dem Pflegezustand, in Hamburg 14 Prozent, in Leipzig neun Prozent und in München sogar nur acht Prozent (siehe Grafik rechts, Quelle: Forsa/BGL). Auch, was die attraktive Gestaltung des urbanen Grüns betrifft, waren die Hauptstädter (20 Prozent) im Vergleich zu den anderen Metropolen am unzufriedensten, so der BGL.
Hamburger und Münchner mit Anzahl von Parks und Co. am zufriedensten
Mit der Anzahl der städtischen Park- und Grünanlagen sind der Forsa-Umfrage zufolge 82 Prozent der Hamburger und 81 Prozent der Münchner (sehr) zufrieden, während dies laut BGL nur auf 65 Prozent der befragten Kölner zutrifft. Wie die Befragung außerdem ergeben habe, haben in allen fünf bundesdeutschen Großstädten rund ein Drittel der Umfrageteilnehmer keinen Zugang zu einem privaten Garten oder begrünten Innenhof, weshalb das öffentliche Grünangebot von ihnen entsprechend regelmäßig genutzt werde. Demnach suchen in nahezu allen abgefragten Städten zwei Drittel der Befragten mindestens einmal in der Woche eine städtische Grünflache auf. In Berlin treffe dies dem BGL zufolge allerdings nur auf 55 Prozent der Befragten zu.
Städtisches Grün wichtig für Natur- und Klimaschutz
Als Hauptgrund für den Besuch städtischer Parks und Grünanlagen wurde von allen Befragten Entspannung und die Stärkung des eigenen Wohlbefindens angegeben, erklärt der BGL. Große Einigkeit herrsche demnach auch über den Beitrag, den städtisches Grün zum Natur- und Klimaschutz leistet – fast alle Befragten hätten hierzu angegeben, dass sie Parks und Grünanlagen für den Klima- und Naturschutz für (sehr) wichtig halten. In Leipzig teilten der Umfrage zufolge 98 Prozent, in Hamburg 97 Prozent, in Berlin und München jeweils 96 Prozent und in Köln 95 Prozent diese Auffassung.
Städtische Parks und Gärten oft die einzige Möglichkeit, ins Grüne zu kommen
„Die Ergebnisse zeigen: Städtische Parks, Gärten und Grünflächen sind wichtig für die Lebensqualität in den bundesdeutschen Metropolen. Auch weil sie für viele der Bewohnerinnen und Bewohner die einzige Möglichkeit sind, unkompliziert ‚ins Grüne‘ zu kommen“, kommentiert Jan Paul, BGL-Vizepräsident und Sprecher der Initiative „Grün in die Stadt“, die Umfrage-Ergebnisse. Gleichzeitig würden jedoch seit Jahren die Investitionen von Städten und Gemeinden in öffentliches Grün sinken, weshalb kommunale Entscheidungsträger mit der Initiative „Grün in die Stadt“ ermutigt werden sollen, die zahlreichen vom Bund und der EU angebotenen Förderprogramme, die vom Bund und der EU für den Erhalt und die Weiterentwicklung von urbanem Grün zu nutzen.
„Luft nach oben“ beim Engagement politischer Entscheider
Wie es um das Engagement der politischen Entscheider für Stadtgrün in Deutschlands Metropolen bestellt ist, wurde von den befragten Großstädtern allerdings sehr unterschiedlich bewertet. So hatte laut BGL in München (68 Prozent), Leipzig (65 Prozent) und Hamburg (60 Prozent) weit über die Hälfte der Befragten den Eindruck, dass das Thema Parks und Grünanlagen den politischen Verantwortlichen (sehr) wichtig sei. In Köln glaubten dies dagegen nur 43 Prozent der Befragten und in Berlin sogar nur 36 Prozent. „Luft nach oben“ bestehe in diesem Punkt damit allerdings in allen fünf Metropolen, so das Fazit des BGL.