Plastikmüll reicht einmal um den halben Globus
Vom Erzeuger zum Händler werden im Zeitraum von März bis Mai rund 39 Millionen Einweg-Plastikpaletten für den Transport von Pflanzen eingesetzt. Diese Paletten landen anschließend im Abfall und sorgen für eine Flut an Plastikmüll, der aneinandergereiht eine Länge von ungefähr 20.500 Kilometer hätte und damit einmal um den halben Globus reichen würde. Das hat die DUH kürzlich errechnet und fordert daher vor allem die großen Bau- und Gartenfachmärkte sowie die führenden Supermarktketten auf, unverzüglich beim Pflanzentransport auf Mehrweg zu setzen. Außerdem fordert die DUH Bundesumweltministerin Svenja Schulze dazu auf, eine Abgabe von mindestens 25 Cent auf Einweg-Transportpaletten einzuführen. Das so erwirtschaftete Geld solle dann der Förderung von Mehrweg zugutekommen.
Positives Beispiel Pflanzen-Kölle
Dabei verweist die DUH auf das Beispiel Pflanzen-Kölle. Das Unternehmen habe neben anderen mittelständischen Unternehmen bereits auf Mehrwegtransportverpackungen gesetzt. Im Vergleich zu Einweg verursachen diese Mehrweglösungen rund 30 Prozent weniger CO2. Zudem werden unnötige Abfälle eingespart und Ressourcen geschont. Als weiteres positives Beispiel nennt die DUH den Transport von Schnittblumen, denn hier werden rund 95 Prozent bereits seit Jahren problemlos in Mehrwegbehältern transportiert und das auch über Ländergrenzen hinweg. Neben den ökologischen Gründen werden außerdem noch wirtschaftliche Aspekte genannt, denn der Einsatz von Mehrwegpaletten sei deutlich günstiger, als der ständige Neukauf von Einwegverpackungen.
„Konsequente Mehrwegpolitik vorantreiben“
„Der Beginn der Pflanzsaison zur Osterzeit sollte Freude machen und nicht die Umwelt und das Klima belasten. In den Monaten von März bis Mai werden 60 Prozent der Beet- und Balkonpflanzen gekauft. […] 95 Prozent der Osterglocken, Narzissen und Co. werden in Einwegpaletten transportiert. Mittelständische Gartencenter wie Pflanzen-Kölle zeigen bereits seit vielen Jahren, dass Mehrweg auch bei Transportpaletten sehr gut funktioniert. Mehrweg muss zum Standard werden und darf nicht länger die Ausnahme bleiben. Es muss endlich ein Umdenken stattfinden, insbesondere bei Unternehmen wie Ikea, Obi oder Edeka, die sich Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf die Fahnen schreiben. Beim Pflanzentransport hinterlassen diese Unternehmen derzeit nichts als Plastikmüllberge“, macht Barbara Metz, stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin deutlich.
„Der Wandel bei den Transportverpackungen darf nicht länger auf sich warten lassen, sondern muss durch eine konsequente Mehrwegpolitik vorangetrieben werden. Neben Abgaben auf Einweg sind auch verpflichtende Mehrwegquoten eine zusätzliche Option, wie sie die EU-Kommission in der Überarbeitung der EU-Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle gerade diskutiert. Der Pflanzenhandel ist also gut beraten, sein Plastikmüllproblem bereits jetzt zu lösen und auf Mehrweg zu setzen“, ergänzt Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der DUH.