CRISPR/Cas als „natürlicher Prozess“ nicht patentierbar
2012 veröffentlichten Jennifer Doudna, Professorin an der University of California in Berkeley, und Emmanuelle Charpentier, inzwischen Direktorin am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin, ihre „Erfindung“ von CRISPR/Cas als Genome-Editing-Verfahren. Als „natürlicher Prozess“ ist es nicht patentierbar.
Es folgten zusätzliche Erfindungen, um das Verfahren zur Anwendung zu bringen, für die zahlreiche Patente erteilt wurden.
Studie: Kaum jemand weiß, was Genome Editing ist
Vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) im Rahmen einer Studie befragt, gaben 95 Prozent der Teilnehmer an, noch nie etwas von CRISPR/Cas oder Genome Editing gehört zu haben und nicht zu wissen, was sich dahinter verbirgt. Dennoch hatten die Befragten eine klare Meinung: Es ist „Gentechnik“ und deswegen ungesund und unnatürlich.
So schlossen etwa 51 Prozent der Studienteilnehmer aus, dass sie Lebensmittel kaufen würden, an denen Genome Editing durchgeführt wurde. 79 Prozent der Befragten befürworteten, dass die Methode Anwendung findet, um die Medizin weiter zu entwickeln und Krankheiten zu bekämpfen.
Anbaufläche für gentechnisch veränderte Pflanzen steigt stetig
Statista zufolge beträgt die weltweite Anbaufläche mit gentechnisch veränderten Pflanzen rund 185,1 Millionen Hektar. Diese Zahl steigt seit Jahren an: 2003 waren es etwa noch 67,7 Millionen Hektar. Die am häufigsten angebaute genmanipulierte Pflanze ist die Sojabohne (91,4 Millionen Hektar), gefolgt von Mais.
Dem unabhängigen Institut Testbiotech zufolge hat der DowDuPont-Konzern rund 50 internationale Patentanmeldungen auf neue Gentechnikverfahren eingereicht. Auf Platz 2 folgt „Baysanto“ – also Bayer und Monsanto – mit 30 Anmeldungen. Die US-Firma Cellectis, die mit Bayer kooperiert und CRISPR-Pflanzen vermarkten will, kommt auf über 20 Anträge. Auch Syngenta und BASF sind aktiv.
Dagegen meldeten klassische Züchtungsunternehmen laut Testbiotech bisher nur wenige Patente in diesem Bereich an.
Pflanzenzüchtung forschungsintensiver als Pharmaindustrie
Dabei ist die Pflanzenzüchtung forschungsintensiver als die Pharmaindustrie: Im Schnitt 15,1 Prozent des Umsatzes werden in der Pflanzenzüchtung für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Der starke Wettbewerb unter den Züchtern führt zu einem stetigen Fortschritt und schafft dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) zufolge Anreize, den Markt mit verbesserten Sorten zu versorgen.
Rund 5.800 Beschäftigte arbeiten in Deutschland in der Pflanzenzüchtung auf insgesamt 3.500 Hektar Fläche, davon 225.000 Quadratmeter unter Glas. Dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter gehören 130 Mitglieder an. Dabei handelt es sich um landwirtschaftliche und gartenbauliche Züchtungs- und Handelsunternehmen.