Pöppelmann und Blattwerk sind Klimaschutz-Unternehmen

Veröffentlichungsdatum: , Daniela Sickinger / TASPO Online

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (r.) und Prof. Dr. Jens Hesselbach, Beiratsvorsitzender der Klimaschutz-Unternehmen, bei der Bekanntgabe der zehn neuen Klimaschutz-Unternehmen. Foto: BMUV/Sascha Hilgers

Seit 2009 werden Firmen, die in besonderem Maße zum Erreichen der deutschen und europäischen Klimaziele beitragen, als Klimaschutz-Unternehmen ausgezeichnet. Am 13. März haben zehn weitere deutsche Betriebe diese Auszeichnung erhalten, darunter Blattwerk Gartengestaltung aus Stuttgart und der in Lohne ansässige Kunststoffspezialist Pöppelmann.

200 Firmen bewerben sich um Auszeichnung

Rund 200 Bewerbungen waren für die jüngste Auszeichnung als Klimaschutz-Unternehmen eingegangen, informiert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). In einem mehrstufigen Verfahren wählte der Beirat des Verbands Klimaschutz-Unternehmen daraus letztendlich zehn Firmen aus ganz Deutschland aus, die – so das Bundesumweltministerium – mit innovativen Strategien im besonderen Maß zur Erreichung der deutschen und europäischen Klimaziele beitragen und Vorreiter beim Klimaschutz in ihrer jeweiligen Branche sind.

Zehn neue Klimaschutz-Unternehmen

Ausgezeichnet wurden demnach Dr. Babor (Nordrhein-Westfalen), fischerwerke (Baden-Württemberg), Hager Group (Saarland), Herta (Nordrhein-Westfalen), Kemmler Baustoffe (Baden-Württemberg), Kessel AG (Bayern), LINEG – Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft (Nordrhein-Westfalen), SKZ – Das Kunststoff-Zentrum (Bayern), die Pöppelmann Holding (Niedersachsen) sowie Blattwerk Gartengestaltung (Baden-Württemberg). Die Unternehmen sind damit gleichzeitig neue Mitglieder im Verband Klimaschutz-Unternehmen. „Die zehn neuen Klimaschutz-Unternehmen sind aufgrund ihrer großen Anstrengungen für den Klima- und Umweltschutz heute feierlich in unser Exzellenznetzwerk aufgenommen worden“, so Jörg Schmidt, Vorsitzender der Klimaschutz-Unternehmen. „Ihre Leistung soll Ansporn und Motivation für alle Unternehmen sein, es ihnen gleich zu tun. Die Best Practices unserer Mitglieder stehen dafür exemplarisch.“

Klimaschutz bei Pöppelmann und Blattwerk Gartengestaltung

Das Stuttgarter GaLaBau-Unternehmen Blattwerk Gartengestaltung beispielsweise hat ein firmeneigenes Mobilitätskonzept entwickelt, mit dem es nach eigenen Angaben etwa 40 Tonnen CO2e pro Jahr einspart. Von Blattwerk finanziell gefördert werden Diensträder und die Nutzung des ÖPNV, wer den Pkw nutzt, geht dagegen leer aus. Außerdem mussten alle öffentlichen Parkplätze vor dem Firmensitz einem Radweg weichen, wie das Unternehmen erklärt. Als eines der ersten Unternehmen im Garten- und Landschaftsbau hat Blattwerk darüber hinaus eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt, die auch ökologische, soziale und andere Aspekte berücksichtigt.
 


Bild 1: Die E-Bike-Flotte von Blattwerk Gartengestaltung wächst beständig, für Kleinstaufträge steht zudem ein Lastenrad zur Verfügung. Foto: Jan Potente/Blattwerk; Bild 2: Urkundenverleihung an Blattwerk Gartengestaltung (v. l.): Prof. Dr. Jens Hesselbach, Steffi Lemke, die Blattwerk-Geschäftsführer Stefan Boehm und Hartmut Bremer, Aaron Paris vom Fachgebiet Umweltgerechte Produkte und Prozesse der Universität Kassel und Philipp Andree, Geschäftsführer Klimaschutz-Unternehmen. Foto: BMUV/Sascha Hilgers

 

Klimaschutz und Ressourcenschonung werden auch bei Pöppelmann großgeschrieben, weshalb das in Lohne ansässige Familienunternehmen nach eigener Aussage konsequent auf Kreislaufwirtschaft setzt. Anfang 2018 wurde dazu von der Division Pöppelmann TEKU der erste Pflanztopf vorgestellt, der zu 100 Prozent recyclingfähig ist, wenn er über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne entsorgt wird. Über drei Milliarden Pflanztöpfe hätten so schon den Materialkreislauf geschlossen. In einer Studie des Fraunhofer Institut UMSICHT hat sich Pöppelmann zudem jüngst die Wirksamkeit von Kreislaufwirtschaft in Bezug auf Ressourcenschonung und Klimaschutz am Beispiel der Circular360-Pflanztöpfe wissenschaftlich bescheinigen lassen.

„Wir haben Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft auf allen Ebenen in unserem Unternehmen ganz nach oben auf die Agenda gesetzt. Denn wir wissen, dass wir mit unserem Wirtschaften heute in der Verantwortung für künftige Generationen stehen“, so Catherin Vitale, Gesellschafterin und Beiratsvorsitzende Pöppelmann. „Das ist unser Verständnis von gelebter Nachhaltigkeit. Daran arbeiten unsere Mitarbeitenden, von den Auszubildenden bis zur Geschäftsführung, jeden Tag. Und auch wir Gesellschafter engagieren uns persönlich dafür. Dabei ist uns wichtig, dass wir uns laufend verbessern und weiterentwickeln – und vor allem technologische Neuerungen konsequent testen und nutzen. Die Auszeichnung ist eine schöne Motivation, diesen Weg konsequent weiterzugehen, gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und unseren Geschäftspartnern.“
 


Bild 1: Für die recyclingfähigen Pflanztöpfe wird laut Pöppelmann als Grundmaterial ausschließlich Post-Consumer-Rezyklat verwendet. Foto: Pöppelmann; Bild 2: Urkundenverleihung an Pöppelmann (v. l.): Prof. Dr. Jens Hesselbach, Steffi Lemke, Gesellschafterin und Beiratsvorsitzende Catherin Vitale, Gesellschafter Maximilian Forst, Pöppelmann-Nachhaltigkeitsexperte Benjamin Kampmann, Geschäftsführer Matthias Lesch, Marita Krüssel, Beiratsmitglied der Klimaschutz-Unternehmen, uns Philipp Andree, Geschäftsführer Klimaschutz-Unternehmen. Foto: BMUV/Sascha Hilgers

„Unternehmen können dazu beitragen, Lebensräume und Natur zu erhalten“

„Mit Klimaschutz- und Klima-Anpassungsmaßnahmen können Unternehmen auch dazu beitragen, Lebensräume und Natur zu erhalten und wiederherzustellen. Von der Rohstoffgewinnung und über die gesamte Produktionskette braucht es Unternehmen, die sich engagiert dafür einsetzen“, so Bundesumweltministerin Steffi Lemke bei der Auszeichnung der zehn neuen Klimaschutz-Unternehmen. „Für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen braucht es Anstrengungen von Politik und Unternehmen. Vorreiter wie die Klimaschutz-Unternehmen sind umso wichtiger, da die nötigen Transformationen auch in der Wirtschaft zügig angegangen werden müssen.“

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