Portal informiert über Funde gebietsfremder Arten
In Europa kommen zurzeit mehr als 10.000 gebietsfremde Arten, oder Neobiota vor. Dabei kann es sich sowohl um Tiere, aber auch um Pflanzen handeln, die nicht ursprünglich aus diesen Regionen stammen. Die Ausbreitung hat verschiedene Ursachen, zum einen werden diese Arten vom Menschen verschleppt, andererseits begünstigt der Klimawandel ihre Verbreitung in fremde Gebiete. Werden diese Arten invasiv, haben sie meist negative Auswirkungen auf bestehende Ökosysteme. In Hamburg beispielsweise wurde die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse, der Lindenwanze oder des Bambusbockkäfers nachgewiesen werden. Um über Funde und das Aufkommen gebietsfremder und invasiver Arten umfassend zu informieren, hat das CeNak die Plattform „neobiota-hamburg.de“ gestartet. Hier werden Informationen und Berichte über gebietsfremde Arten gebündelt.
„Gebietsfremde Arten besser verstehen“
„Mit diesem Portal wollen wir den Hamburgerinnen und Hamburgern die Möglichkeit bieten, sich über nicht-heimische Arten zu informieren und zu helfen, sie durch die Meldung eigener Funde besser zu verstehen“, erklärt Dr. Martin Husemann, Leiter der Entomologie des CeNak. Die Plattform geht auf eine Initiative des Teams um Dr. Martin Husemann, Leiter der Entomologie des CeNak zurück. Hier ist man auch für die Umsetzung des Projekts verantwortlich, welche in Kooperation mit der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) entstanden ist und durch die Universität Hamburg sowie die BürgerStiftung Hamburg mitfinanziert wird.
Funde können eingetragen werden
Mitmachen ist auf dem Portal sogar erwünscht, denn über eine Upload-Funktion kann jeder daran mitwirken. Entdeckungen von gebietsfremden Arten können so als Foto hochgeladen und gemeldet werden. Die Einsendungen werden von den Wissenschaftler:innen geprüft und schließlich bei bestätigtem Verdacht freigeschaltet. So sollen bislang unbekannte Populationen entdeckt werden und die Forscher:innen bei ihren weiteren Studien auf diesem Gebiet unterstützt werden. Um insbesondere die Verbreitung der invasiven Asiatischen Hornisse besser nachvollziehen und eindämmen zu können, rufen die Naturschutzbehörden der norddeutschen Bundesländer im Rahmen des Monitoring-Programms „AHLERT – NORD“- Imkerinnen und Imker aus der gesamten Region dazu auf, Funde direkt über das Portal zu melden.