Höhere Preise, geringere Nachfrage
Anlässlich der Grünen Woche in Berlin hat Destatis die Entwicklung bei Obst und Gemüse in Deutschland innerhalb der vergangenen fünf Jahre betrachtet. Die Verbraucherpreise seien demnach deutlich gestiegen. Bei Gemüse lagen diese im Jahr 2022 um 10,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres, bei Obst sieht die Steigerung deutlich moderater aus, bei drei Prozent über Vorjahresniveau. Diese Preissteigerungen hatten laut Destatis auch Auswirkungen auf die Nachfrage nach frischem Obst und Gemüse. Diese sei 2022 um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das geht aus einer Sonderauswertung experimenteller Daten hervor. Der Absatzrückgang bei frischem Obst (-7,3 Prozent) fiel dabei höher aus, als bei frischem Gemüse (-5,4 Prozent). Allerdings seien nicht allein die gestiegenen Preise Grund für die geringere Nachfrage, auch der Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie könnte dazu beigetragen haben, dass Verbraucherinnen und Verbraucher weniger Obst und Gemüse im LEH gekauft haben. Am deutlichsten sank die Nachfrage nach frischem Obst und Gemüse in den Monaten Januar (-13,5 Prozent), März (-10,4 Prozent) und Mai (-11,5 Prozent), verglichen mit den jeweiligen Vorjahresmonaten.
Mehr Gemüse, weniger Obst aus heimischer Produktion
Neben der Preisentwicklung betrachtete Destatis auch die heimische Produktion von Obst und Gemüse, legte hier allerdings das Jahr 2021 zugrunde. Demnach betrug die Anbaufläche für Gemüse 2021 insgesamt 131.900 Hektar, was eine Steigerung von acht Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 bedeutet. Hier betrug die Anbaufläche noch rund 122.200 Hektar. Mit 4,3 Millionen Tonnen geerntetem Gemüse fiel die Menge zudem 16 Prozent höher aus als 2016. Mit 22,6 Prozent sind Möhren und Karotten Spitzenreiter, gefolgt von Speisezwiebeln (15,6 Prozent) und Weißkohl (10,2 Prozent). Beim Obst stieg die Anbaufläche ebenfalls und konnte ein Plus von 4,2 Prozent verzeichnen (70.300 Hektar), allerdings ging die Erntemenge mit 1,3 Millionen Tonnen leicht zurück und lag damit 2,5 Prozent unter dem Niveau von 2016. Der einsame Spitzenreiter bei den Kulturen war mit 77,2 Prozent der Apfel.
Im- und Export von Obst und Gemüse
Um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, wurden demnach Obst und Gemüse importiert. Bei den Importen fielen die Werte für 2021 ebenfalls etwas höher aus, als noch 2016. Bei Gemüse wurden 5,4 Millionen Tonnen eingefahren, was 5,4 Prozent mehr Importe bedeutet. Über die Hälfte stammte dabei aus den Niederlanden und Spanien. Bei Obst wurden knapp 6,7 Millionen Tonnen nach Deutschland eingeführt und damit 3,1 Prozent mehr als 2016. Hier waren die Erzeugerländer hauptsächlich Spanien, Italien und Costa Rica. Aus Deutschland exportiert wurden 6,8 Prozent mehr Gemüse und 3,4 Prozent weniger Obst.