Premiere: Blumen-Boulevard für Wildbienen

Veröffentlichungsdatum:

Manche Wildbienenarten werden nicht größer als zwei Millimeter. Foto: Pixabay

Einzigartig auf dieser Welt: Auf dem Parkfriedhof Ohlsdorf eröffnet am kommenden Sonntag der erste Blumen-Boulevard für Wildbienen.

120 Meter langer Wildbienen-Boulevard

Mit dem 120 Meter langen Blühstreifen verfolgen die Deutsche Wildtier Stiftung und der Friedhof Ohlsdorf das gemeinsame Ziel, städtische Grünanlagen wie etwa Friedhöfe insektenfreundlich zu gestalten.

Ein 2,50 Meter hohes Schild der Deutschen Wildtier Stiftung macht Besucher des Parkfriedhofs auf das neu geschaffene Areal aufmerksam. Offiziell eingeweiht wird der Blumenboulevard für Wildbienen Sonntag, 17. Juni um 17 Uhr im Rahmen des langen „Tags der StadtNatur“ in Hamburg.

Für den Erhalt der Wildbienen in renommierter Nachbarschaft

"Wir freuen uns sehr, dass die Hamburger Wildbienen in Ohlsdorf in so renommierter Nachbarschaft eine tolle und exklusive Fläche zum Pollen sammeln und Nisten erhalten haben", betont Manuel Pützstück, Wildbienenexperte der Deutschen Wildtier Stiftung.

Der Wildbienen-Boulevard befindet sich ganz in der Nähe der letzten Ruhestätten von berühmten Persönlichkeiten wie Schauspieler und Sänger Hans Albers oder Altkanzler Helmut Schmidt.

Bienenfreundlich: Rhododendren, Begonien und Veilchen

"Nicht nur Rhododendren, Begonien und Veilchen sollen in Zukunft bei uns dominieren, sondern einheimische Wildblumen und Pflanzen das Grün bereichern", erklärt Friedhofssprecher Lutz Rehkopf. Manuel Pützstück ergänzt: "Gerade Wildbienen, die viel höhere Ansprüche an ihren Lebensraum als Honigbienen haben, sind vom Aussterben bedroht. Auf Friedhöfen finden sie ein perfektes Biotop, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“

In der Gestaltung kommunaler Flächen bekommt das Thema „Insektenfreundlichkeit“ immer größere Bedeutung beigemessen. Verantwortlich ist sicher die zunehmende Berichterstattung der Medien im Hinblick auf das Bienensterben, für das vor allem die konventionelle Landwirtschaft und Chemiekonzerne wie Bayer verantwortlich gemacht werden. Auch tragen immer mehr Zierpflanzen ein entsprechendes Label, das sie als Bienenweide ausweist.

Experten gehen davon aus, dass es alleine in Deutschland zwischen 550 und 600 Wildbienenarten gibt. Das Portal wildbienen.de meldet, dass inzwischen 39 Arten ausgestorben sind. Die kleinsten Tiere messen lediglich zwei Millimeter. Ihr Aussehen variiert sehr stark und muss nicht immer dem einer Honigbiene ähneln.

Cookie-Popup anzeigen