Projektstart in Kornwestheim vor zwei Jahren
Von 2016 bis 2021 wurden insgesamt 61 Kommunen im Rahmen des Projektes „Natur nah dran“ mit Rat und Tat dabei unterstützt, die biologische Vielfalt im Siedlungsbereich zu fördern. Das Projekt startete in Kornwestheim, wo die Abschlussfeier der ersten Runde des Projekts kürzlich stattfand, vor zwei Jahren. Hier gestaltete man im Rahmen des Projektes fünf Grünflächen mit heimischen Wildblumen und Stauden insekten- und vogelfreundlich um. Inzwischen sei ein artenreiches Kleinbiotop direkt neben dem Kultur- und Kongresszentrum entstanden. „Hier blühen Purpur-Leinkraut, Steppen-Salbei, Rapunzel-Glockenblume und viele weitere Wildpflanzenarten. Die Fläche in Kornwestheim zeigt beispielhaft, dass die Städte und Gemeinden einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten können und wollen“, erklärte Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker bei der Abschlussfeier der ersten Runde des Projekts.
„Natur nah dran“ geht in zweite Runde
Doch damit nicht genug, das Projekt machte Schule und fand zahlreiche Nachahmer. Demnach habe sich jede vierte Kommune in Baden-Württemberg für die Teilnahme am Projekt beworben. Insgesamt 60 wurden letztendlich seit 2016 ausgewählt, 15 pro Jahr. Wenn das Projekt ab Mitte September in die nächste Runde geht, werden bis 2027 insgesamt 75 weitere Kommunen teilnehmen. „Fast jede vierte Kommune im Land hat sich seit 2015 für eine naturnahe Umgestaltung von Grünflächen im Rahmen des Projekts beworben, das Interesse ist groß. Deshalb unterstützen wir bis 2027 jährlich 15 weitere Kommunen“, so Walker weiter.
Kommunen gestalten Flächen auf eigene Initiative um
„Die teilnehmenden Kommunen haben über das Projekt hinaus auf eigene Initiative hin weitere 100.000 Quadratmeter nach den ‚Natur nah dran‘-Methoden umgestaltet. Sie waren also überzeugt, dass diese Methoden funktionieren – und haben das nötige Wissen erworben, um selbstständig weiterzumachen. Auch die Stadt Kornwestheim gestaltet im Oktober zwei weitere Flächen um“, erläutert NABU-Landesgeschäftsführer Uwe Prietzel einen weiteren positiven Effekt. Dieser sei vor allem durch praxisnahe Schulungen der Mitarbeitenden der kommunalen Bauhöfe erreicht worden. Die teilnehmenden Städte und Kommunen sollen laut NABU in Zukunft zudem auch noch besser miteinander vernetzt werden. „Bei regelmäßigen Treffen können bereits erfahrene und neuere Städte und Gemeinden sich gegenseitig unterstützen. So gibt es immer mehr Fachkräfte für artenreiche Grünflächen, verstreut über das ganze Land. Das hilft uns, Herausforderungen wie dem Artensterben und dem Klimawandel auf kommunaler Ebene mit den richtigen Maßnahmen zu begegnen“, sagt Dr. Susanne Nusser vom Städtetag Baden-Württemberg.