Provinzialverband weist Vorwürfe zurück

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Die Vorwürfe der Gewerkschaft IG BAU weist der Provinzialverband in aller Deutlichkeit zurück. Foto: Jai79/ Pixabay

Anfang Januar übte die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) scharfe Kritik an den Arbeitsbedingungen für ausländische Saisonarbeitskräfte. Auf diese Vorwürfe reagierte nun der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in einem offenen Brief.

IG BAU kritisiert Arbeitsbedingungen für Saisonkräfte

Teils schwere Vorwürfe waren es, die die Gewerkschaft IG BAU zu Beginn des Jahres erhob. In den Fokus nahm man die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften und betonte, dass es dabei zu erheblichen Missständen komme (TASPO Online berichtete). „Auch ein großer Teil der rund 350.000 Saisonbeschäftigten in der Landwirtschaft arbeitet zu prekären Bedingungen“, sagte der stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Harald Schaum in einer Meldung und machte den Gewerkschaftsstandpunkt deutlich. Von schlechter Bezahlung, Unterbringung in Massenunterkünften und Reise- und Arbeitsvermittlungskosten, die von den Saisonkräften selber zu tragen seien war in der Kritik der Gewerkschaft die Rede.

Nagelschmitz weist Vorwürfe entschieden zurück

Großes Unverständnis darüber äußerte nun Christoph Nagelschmitz, Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in einem offenen Brief an Harald Schaum. „Die in dieser Pressemitteilung geäußerten Vorwürfe gegenüber landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betrieben weise ich für die rheinischen Obst- und Gemüsebaubetriebe auf das Schärfste zurück“, so Nagelschmitz. Weder zu „prekären Bedingungen“ oder „in unhaltbaren Zuständen“ werden Saisonarbeitskräfte demnach beschäftigt. Nagelschmitz verweist dabei zudem auf die gestiegenen gesetzlichen Regelungen bei der Beschäftigung von Saisonarbeitskräften. Zudem betonte Nagelschmitz, dass sämtliche Vorschriften zur Unterbringung eingehalten und auch der gesetzliche Mindestlohn gezahlt werde. „Gerade im vergangenen Jahr sind die Vorschriften für die Unterbringung der Saisonarbeitskräfte vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie deutlich verschärft worden, um die Saisonarbeitskräfte vor Corona-Infektionen zu schützen.“ Es haben umfangreiche Kontrollen stattgefunden, die ordnungsgemäße Arbeitsbedingungen belegen.

„Vorwürfe sind falsch und zurückzuweisen“

Die IG BAU bemängelte zudem, dass vereinbarte Löhne nicht oder nur zum Teil gezahlt worden seien, was der Präsident des Provinzialverbandes ebenfalls in aller Deutlichkeit zurückwies. Gleiches gelte dafür, dass Reise- oder Jobvermittlungskosten von den Saisonkräften getragen werden müssen, auch hier verweist Nagelschmitz auf die gesetzlichen Regelungen zur Einreise von Saisonarbeitskräften. Auch gebe es keinerlei Unterschiede bei den Regelungen für Erntehelfer mit deutscher Staatsbürgerschaft oder ausländischen Arbeitskräften. „Die von Ihrer Seite erhobenen Vorwürfe in Bezug auf die Beschäftigung und Unterbringung der Saisonarbeitskräfte sind falsch und stellen eine Irreführung der Öffentlichkeit dar“, erklärt Nagelschmitz. „Sie sind deshalb mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen.“

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