Regionale Wildpflanzen: NABU sucht produzierende Gärtnereien

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Gebietsheimische Wildpflanzen auf neuen privaten, betrieblichen und öffentlichen Flächen zu etablieren und bestehende Flächen umzugestalten, ist das Ziel des Projekts. Foto: NABU

Mit Unterstützung von Gärtnereien und kreativen Marketingideen möchte die Naturschutzstation Niederrhein vom NABU regionale Wildpflanzen als „kleinste Insektenschutzgebiete Deutschlands“ auf den Markt bringen. Der Verkaufsstart soll voraussichtlich 2022 erfolgen.

Ziel: mehr Insektenvielfalt im urbanen Raum

Die Naturschutzstation Niederrhein vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) sucht derzeit Gärtnereien für die Produktion regionaler Wildpflanzen und wirbt mit vielen Vorteilen für die Kooperation. Hintergrund ist das Projekt „Insektenfreude – mit regionalen Wildpflanzen“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Projektziel ist es, gebietsheimische Wildpflanzen auf neuen privaten, betrieblichen und öffentlichen Flächen zu etablieren und bestehende Flächen umzugestalten. Dadurch könne ein wichtiger Beitrag für mehr Insektenvielfalt im urbanen Raum geleistet werden. Das Versuchszentrum Gartenbau der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen beteiligt sich am Projekt und berät interessierte Betriebe. Die Beratung wird durch das Projekt finanziert.

Vorteile für am Projekt teilnehmende Gärtnereien

Kooperierende Gärtnereien haben durch die Teilnahme am Projekt viele Vorteile, wie Landschaftsökologin Katja Plumbaum erklärt: „Viele der Pflanzen lieben nährstoffarme Böden und sind robust – daher können Dünger und Pflanzenschutzmittel eingespart werden. Außerdem sind die Pflanzen für die Freilandkultivierung geeignet. Als nachhaltig produziertes, regionales Produkt sind die Pflanzen hochwertig. Damit lassen sich höhere Erlöse erzielen. Und das Pflanzgut können Käuferinnen und Käufer problemlos einpflanzen. So ist der Erfolg für sie im Gegensatz zu Saatgut sofort sichtbar.“ Auch der Image-Gewinn bei der Kundschaft sei nicht zu unterschätzen, denn wer regionale Wildpflanzen produziere, handele nachhaltig und liege damit voll im Trend. Die Naturschutzstation sucht für ihr Projekt sowohl direktabsetzende Betriebe als auch Gärtnereien mit Großhandelsabsatz. „Aufgrund der regionalen Bindung der Wildpflanzen sind die Wege zum Handel kurz. Das spart Ressourcen“, betont Plumbaum.

Zur Kooperation sagt Diplom-Biologin Ortrun Heine: „Wir legen Wert auf eine nachhaltige Produktion, was bei den robusten Pflanzen leicht zu bewerkstelligen ist. Trauen Sie sich eine neue Produktlinie zu“, ruft sie die Gärtnereien auf. Das Branchen-Know-how im Projekt sei durch die Beteiligung des Versuchszentrums Gartenbau der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Straelen sichergestellt.

Projekt soll Verkauf von regionalen Wildpflanzen fördern

Teil des „Kooperationspakets“ sind Informationen und Vorlagen für POS-Material, das den Verkauf fördern und das Thema insektenfreundliche regionale Wildpflanzen zielgruppengerecht transportieren soll. Die Verbindung zum NABU zeige den Kunden den Angaben zufolge außerdem, dass sie hier ein geprüftes Produkt erhalten. Die Naturschutzstation nutzt verschiedene Medien und Kanäle, um die Öffentlichkeit über Insekten und Wildpflanzen zu informieren und verstärkt so deren Nachfrage. Ziel ist es, breite Teile der Gesellschaft zu begeistern und damit nachhaltige Produkte auch im Bereich Pflanzgut zu fördern. Ferner möchte das Projektteam Interessierte miteinander vernetzen und Großabnehmer wie Kommunen und Betriebe beraten, damit die regionalen Wildpflanzen auch Einzug in die Betriebsgelände und kommunalen Flächen halten.

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