Corona und Wetter sorgen für Herausforderungen
Auch bei Reichenau-Gemüse stand das vergangene Jahr immer noch unter starkem Einfluss von Corona. Neben Hygienemaßnahmen in den Betrieben und besonderen Anforderungen bei der Einreise und Unterbringung von Saisonarbeitskräften aus dem Ausland hatte man bereits aus dem Vorjahr Erfahrungen. Weitere Kosten kamen auf die Betriebe allerdings durch erhöhte Testfrequenzen zu. Auch die Witterung zeigte sich zu Beginn des Jahres 2021 eher wechselhaft. Dunkel, nass und kalt zeigte sich das Frühjahr, was die Wachstumsentwicklung der Pflanzen verzögerte. Mengeneinbußen mussten die Reichenauer Gärtner allerdings nicht hinnehmen, da ein Großteil des Anbaus geschützt stattfindet. Altersbedingt gaben einige Betriebe auf, die Flächen wurden aber von aktiven Mitgliedern übernommen.
Erstes Produktionsjahr im Bio-Gewächshaus
Anfang 2021 startete zudem die Produktion im Bio-Gewächshaus der Gärtnersiedlung Singen/Beuren, in dem auf vier Hektar Fruchtgemüse angebaut wird. Dadurch stieg der Anteil der Bio-Waren von vier Millionen Kilogramm auf fünf Millionen Kilogramm. Generell stieg der Umsatz beim Bio-Gemüse um 14,63 Prozent auf 41,4 Millionen Euro. Am Gesamtumsatz bei Reichenau-Gemüse hat die ökologische Produktion mittlerweile einen Anteil von knapp 50 Prozent. Damit liege man voll im Trend der Verbraucher, bei denen sich angesichts des Ernährungsbewusstseins eine höhere Nachfrage nach Bio-Produkten eingestellt habe. Ein weiteres dazu tat eine erfolgreiche Marketingkampagne für das Reichenauer Bio-Gemüse. Auch legten die Gärtner erneut einen Fokus auf neue Sortimente. Japan-Aubergine, Graffiti-Aubergine, Zitronengras, Ingwer und Topinambur erweiterten die Produktpalette.
Ausblick auf zukünftige Herausforderungen
Mit Blick auf zukünftige Herausforderungen waren bereits Kostensteigerungen auf dem Energie-, Verpackungs- und Rohstoffmarkt spürbar. Auch bei der Logistik seien die Kosten bereits gestiegen und werden die Produzenten auch zukünftig beschäftigen. Erschwerend hinzu kommt zudem der Ukraine-Konflikt. Man sei am „Rande des Verkraftbaren“, so die Reichenauer Gemüsegärtner.