Neuer Meilenstein in der Geschichte der Operation „Silver Axe“
Als einen „neuen Meilenstein“ in der Geschichte der Operation „Silver Axe“ (zu Deutsch: „Silberne Axt“) bezeichnet Europol die in diesem Jahr sichergestellte Menge an illegalen Pflanzenschutzmitteln. Zum vierten Mal fanden die vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) unterstützten großangelegten Ermittlungen – die insgesamt 29 europäische Staaten umfassen – statt, kontrolliert wurden dabei unter anderem die wichtigsten See- und Flughäfen, Produktions- und Umpackanlagen sowie die Grenzen.
„Die Operation hat erst zum vierten Mal stattgefunden, und uns ist es erneut gelungen, die bisherigen Rekorde zu übertreffen“, erklärt Catherine De Bolle, Exekutiv-Direktorin von Europol. „Mit der Operation ‚Silver Axe‘ unterstreicht Europol, dass die Gesundheit und Sicherheit der Bürger an erster Stelle steht. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um diese Art von Verbrechen gemeinsam anzugehen und die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.“
Bekämpfung illegaler Pestizide durch bessere Zusammenarbeit noch effektiver
Experten von Europol tauschten demnach im Zuge der Ermittlungen unter anderem Daten aus, die sie aus den an der Operation beteiligten Ländern erhielten, und analysierten sie. Außerdem standen sie in Kontakt zu Interessengruppen von 34 privaten Unternehmen, die an der Produktion von und dem Handel mit Pflanzenschutzmitteln beteiligt sind. OLAF stellte Europol darüber hinaus Informationen über 120 verdächtige Pestizid-Lieferungen in die EU zur Verfügung.
Entscheidend für den Erfolg dieser vierten Operation „Silver Axe“ war laut Europol die Zusammenarbeit zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor. „Jede neue Operation zeigt, wie eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden die Bekämpfung illegaler Pestizide noch effektiver macht“, sagt Hans Mattaar, Technischer Direktor der European Crop Care Association (ECCA). „Den Druck zu erhöhen, ist der einzige Weg, um die kriminellen Organisationen, die hinter diesem illegalen Handel stehen, zu entmutigen.“
Seit 2012 insgesamt 1.222 Tonnen illegaler Pflanzenschutzmittel sichergestellt
Insgesamt 1.222 Tonnen illegaler und gefälschter Pflanzenschutzmittel konnten seit der Einführung der Operation „Silver Axe“ im Jahr 2012 bereits sichergestellt werden. „Gefälschte Pestizide können schwerwiegende schädliche Auswirkungen auf die Umwelt sowie auf die Gesundheit und Sicherheit der Bürger und Verbraucher haben“, sagt Christian Archambeau, Geschäftsführer des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO).
Auch der ökonomische Schaden wiegt laut den Berechnungen der EUIPO schwer: Rund 1,3 Milliarden Euro betrage der jährliche wirtschaftliche Verlust in der EU durch gefälschte Pflanzenschutzmittel.