„Rettet den Vorgarten“: BGL zieht positives Zwischenfazit

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Der BGL zieht ein durchweg positives Zwischenfazit bei der Initiative „Rettet den Vorgarten“. Foto: BGL

Im Frühjahr 2017 startete der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) die Initiative „Rettet den Vorgarten“. Seitdem ist viel geschehen und es wurde viel bewegt. Im Grünen Presseportal ließ der BGL die vergangenen vier Jahre Revue passieren und zog ein durchweg positives Fazit.

„Es ist gelungen, eine Welle in Gang zu setzen“

Schottergärten und eine zunehmende Flächenversiegelung nahm der BGL im Frühjahr 2017 zum Anlass, die Initiative „Rettet den Vorgarten“ ins Leben zu rufen. Man wollte eine Debatte auslösen und ausführlich mit Vorurteilen aufräumen, wie zum Beispiel dem Irrglauben, ein Schottergarten wäre einfach zu pflegen. Pflanzen sollten wieder die Hauptakteure in den Vorgärten werden. Dazu wurden die Website rettet-den-vorgarten.de, sowie Social-Media-Kanäle eingerichtet, um eine breite Öffentlichkeit ansprechen zu können. Mit 18.000 Facebook-Abonnenten und einer Reichweite von etwa 60.000 Menschen wöchentlich sei man durchauszufrieden mit dem Verlauf der Initiative. „Dass wir mit der Initiative so erfolgreich sein würden, haben wir offen gesagt weder geplant noch erwartet. Tatsächlich ist es gelungen, eine Welle in Gang zu setzen, die die Nachricht weiterträgt und die Idee viral verbreitet“, sagt Achim Kluge, Vorsitzender der BGL-Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit. Die Website werde insbesondere von Kommunen genutzt, um sich Inspirationen und Fallbeispiele von anderen Städten und Gemeinden zu holen. 

Thema in wissenschaftlichen Arbeiten

Doch auch an der Wissenschaft gehe das Thema nicht spurlos vorbei. Wurden Schottergärten 2017 wissenschaftlich noch weitestgehend übersehen, wurden allein 2020 vier Master- und Bachelorarbeiten zum Thema vorgelegt. Dabei verarbeiteten die Studierenden die Informationen und Erfahrungen der Initiative „Rettet den Vorgarten“ und nutzten für ihre wissenschaftliche Herangehensweise auch die Zahlen, Daten und Fakten der repräsentativen GfK-Marktforschung aus 2017. Dennoch bleibt das Phänomen Schottergarten und dessen Auswirkungen aufs urbane Ökosystem weiterhin noch relativ unerforscht. Oftmals gehe es in den Arbeiten vor allem um Grundsatzfragen zur Nutzung von Vorgärten und die Vor- und Nachteile verschiedener Gestaltungsformen. Einer konkreten Analyse der Ausprägung und räumlichen Verteilung von Schottergärten sowie eine Diskussion der Auswirkungen auf die urbanen Ökosystemleistungen und die sich daraus ergebenden stadtplanerischen Herausforderungen unterzog eine Arbeit des Geographischen Institut der Universität Bonn, die ebenfalls 2020 verfasst wurde.

Initiative mit PR-Award ausgezeichnet

Dass das Thema Vorgarten allerdings in der Wissenschaft angekommen ist, zeigen auch politische Entscheidungen. So ging Baden-Württemberg voran und verbot Schottergärten per Gesetz (TASPO Online berichtete). Weitere Bundesländer folgten dem Beispiel. Des Weiteren veranstalteten verschiedene Landesverbände des BGL regelmäßige Fotowettbewerbe und suchten dabei den schönsten Vorgarten. „Die Kommunen haben die Relevanz des Themas erkannt und stellen beispielsweise auf ihren Websites entsprechende Informationen zur Verfügung, geben Broschüren und Informationsblätter heraus oder bieten Beratung an. Einige Städte fördern sogar den Rückbau von Schotterwüsten mit finanziellen Zuschüssen“, erklärt Kluge. Dass man mit der Initiative richtig lag untermauert auch noch mal der Gewinn des PR-Awards in der Kategorie „Content-Strategie“. „Für uns war diese Auszeichnung Bestätigung und Ansporn zugleich, um weiterhin dafür zu sorgen, dass Schotterwüsten als Irrweg erkannt werden und dass in Zukunft wieder individuelle Gestaltung und Pflanzen die Hauptrolle in Vorgärten spielen.“

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