Ziel der Düngung von Weihnachtsbaum-Kulturen
Die Weihnachtsbaum-Kultur hat sich zu einer Hauptkultur in Vollerwerbsbetrieben entwickelt. Der heutige Markt verlangt danach, bestmögliche Verkaufsqualitäten in möglichst kurzer Kulturzeit zu erzielen. Ein schonender Umgang von Ressourcen mit Wirtschaftlichkeit zu vereinen, um die Weihnachtsbaum-Kulturen optimal mit Nährstoffen zu versorgen, ist Ziel der Düngung. „Dabei ist die Wahl des richtigen Düngezeitpunktes für den Erfolg unerlässlich“, sagt Sepp Herrmann vom Versuchswesen Baumschule und Weihnachtsbaum-Kulturen am Versuchszentrum Gartenbau der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Köln-Auweiler.
Weihnachtsbaum-Kulturen können empfindlich auf Chlor reagieren
Die Pflanzen benötigen die Nährstoffe demnach zur Zeit des Austriebs und zum Triebwachstum. Daher sollten Herrmann zufolge etwa zwei Drittel der Düngermenge bis kurz vor dem Austrieb ausgebracht werden. Die restliche Menge wird zum Ende des Triebwachstums ausgebracht und über den Boden appliziert. Sie sichert die Knospendifferenzierung und das Wurzelwachstum. Um eine gesunde Nadelfärbung zu erzielen, sollte die Kalium- und Magnesium-Versorgung im Auge behalten werden. Während sich um das Magnesium-Ion das Chlorophyll aufbaut, reguliert Kali den Wasserhaushalt der Pflanze. Mangelerscheinungen zeigen sich zuerst an den Altnadeln, eine Versorgung kann hier während der Nachdüngung im Spätsommer erfolgen. Zur Auswahl der Dünger erklärt Herrmann weiter: „Weihnachtsbaum-Kulturen können empfindlich auf Chlorid reagieren, generell sind alle chloridarmen Standard-NPK Dünger geeignet.“
Nadelanalyse zeigt Ist-Zustand der Nährstoffversorgung
Neben Zeitpunkt, Menge und Art der Düngung ist für Sepp Herrmann vor allem die Bodenfrage von entscheidender Bedeutung. „Jeder sollte seine Böden kennen! Durch eine korrekt ausgeführte Bodenanalyse ist man einfach näher dran an der Pflanze. Eine Nadelanalyse zeigt den Ist-Zustand der Nährstoffversorgung der Pflanze. Sie gibt Aufschluss über den Erfolg der Düngemaßnahmen und über mögliche Ursachen von Mangelerscheinungen. Aktuell legen wir eine Dünger-Datenbank an, aus der in Zukunft dann wissenschaftlich-fundierte Handlungsempfehlungen gegeben werden können.“