Von den insgesamt 5.542 gültigen Stimmen entfielen 1.369 beziehungsweise 24,7 Prozent auf die Rizinus-Pflanze. Stark toxisch sind vor allem die Samenschalen des bis zu zwei Meter hohen und breiten Halbstrauchs, die bis zu fünf Prozent des giftigen Eiweißes Rizin enthalten – bereits 0,25 Milligramm davon können tödlich sein.
Vergiftungserscheinungen durch Rizinus-Samen
Werden versehentlich Rizinus-Samen verzehrt, treten nach etwa vier bis acht Stunden Vergiftungserscheinungen wie hohes Fieber, Herzrhythmusstörungen, Übelkeit oder Erbrechen auf. Ohne medizinische Hilfe in Anspruch tritt etwa 48 Stunden nach der Vergiftung der Tod durch Kreislaufversagen ein.
Unabhängig von seiner Eigenschaft als Giftpflanze kommt Ricinus communis unter anderem in größeren Gärten sowie Parkanlagen als Zierpflanze zum Einsatz. Charakteristisch für den einjährig gezogenen Wunderbaum sind die großen gefingerten Blätter.
Rizinus-Öl vielfach einsetzbar
Genutzt wird darüber hinaus das aus den Saatkörnern gewonnene Rizinus-Öl, unter anderem als Abführmittel, Schmierstoff, Brennmaterial oder Rohstoff für Linoleumböden. Auch in der Lack- und Farbherstellung sowie als Grundstoff für Lippenstifte und Shampoo in der Kosmetikherstellung findet das Öl Verwendung. Rizinus-Schrot ist aufgrund seines Stickstoffgehalts in organischen Düngemitteln enthalten.
Der Botanische Sondergarten Wandsbek hat die Wahl zur Giftpflanze des Jahres – an der sich jedermann beteiligen kann – in diesem Jahr bereits zum 14. Mal durchgeführt. Mit 5.542 gültigen Stimmen war die Wahlbeteiligung dieses Mal überdurchschnittlich hoch.
Giftpflanze des Jahres: die weiteren Platzierungen
Hinter der erstplatzierten Rizinus-Pflanze belegen Akelei (Aquilegia vulgaris), Seidelbast (Daphne mezereum), Liebesblume (Agapanthus sp.) und Tomate (Solanum esculentum) die weiteren Plätze.