Royal FloraHolland rechnet 2020 mit großem Verlust

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12,3 Milliarden Blumen und Pflanzen wurden von der Royal FloraHolland im vergangenen Jahr insgesamt gehandelt. Foto: Royal FloraHolland

Die Royal FloraHolland hat jetzt ihren Jahresbericht für 2019 vorgelegt. Darin ausgewiesen wird ein Umsatzplus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig hat die niederländische Vermarktungsorganisation eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr gewagt, für das aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie bereits jetzt ein großer Verlust erwartet wird.

Zierpflanzen-Sektor von Corona-Krise hart getroffen

Im Zusammenhang mit der Corona-Krise spricht die Royal FloraHolland von noch nie dagewesenen Auswirkungen für die Zierpflanzen-Branche. „Der Sektor wurde in den vergangenen Wochen hart getroffen“, erklärt Steven van Schilfgaarde, CEO von Royal FloraHolland. Dennoch sei er zuversichtlich, dass der Sektor dank des Notfallpakets der Regierung und des 600 Millionen Euro schweren Notfallfonds in der Lage sein wird, diese schwierige Phase zu überstehen – nicht zuletzt, da die Branche in guter Verfassung gewesen sei, als die Corona-Krise begann. Insofern ist van Schilfgaarde zuversichtlich, „dass unser Sektor widerstandsfähig ist. Sobald sich die internationale Nachfrage erholt, sollten wir in der Lage sein, sofort zu reagieren.“

Royal FloraHolland erzielt 4,8 Milliarden Euro Umsatz

Mit Blick auf sein eigenes Unternehmen erklärt der Geschäftsführer der Royal FloraHolland, dass dieses daran arbeite, die Umsetzung der eigenen Strategie zu beschleunigen. „Wir setzen uns voll und ganz für die Digitalisierung ein, wobei alle Transaktionen auf dem Markt bis Ende des Jahres digital abgewickelt werden, und wir werden uns noch schneller auf den Start der ‚landesweiten Versteigerung‘ im Jahr 2021 vorbereiten“, so van Schilfgaarde. Diese Projekte seien die Voraussetzung dafür, die Kosten innerhalb des Unternehmens zu senken.

Dank bereits jetzt geringer Betriebskosten konnte der niederländische Vermarkter im vergangenen Jahr ein Betriebsergebnis von 5,6 Millionen Euro erwirtschaften, wie aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2019 der Royal FloraHolland hervorgeht. Insgesamt wurden demnach von dem Unternehmen im vergangenen Jahr 12,3 Milliarden Blumen und Pflanzen (plus 1,5 Prozent gegenüber 2018) gehandelt und 4,8 Milliarden Euro Umsatz (plus 3,1 Prozent gegenüber 2018) erzielt. Den Betriebsgewinn (EBITDA) im Jahr 2019 weist der Jahresbericht mit 90 Millionen Euro aus.

Vermarkter rechnet trotz Verlust nicht mit finanziellen Problemen

Diese solide Ausgangsposition wiederum stelle sicher, dass trotz eines zu erwartenden großen Verlustes im laufenden Jahr keine akuten finanziellen Probleme auftreten werden, wie das Unternehmen erklärt. „Wir sind gut finanziert und stehen in engem Kontakt mit unseren Banken. Wir fordern auch staatliche Unterstützungsmaßnahmen. Die Kontinuität der Genossenschaft und der Erhalt von Arbeitsplätzen sind für uns von größter Bedeutung“, sagt David van Mechelen, Finanzchef der Royal FloraHolland. So wurden etwa angesichts der Corona-Krise Sofortmaßnahmen ergriffen, um den eigenen Geschäftsbetrieb im Interesse der Gärtner und Kunden zu sichern.

„Wir werden unsere Kosten senken und unsere Geschäftsaktivitäten an Veränderungen und neue Niveaus anpassen müssen“, so van Mechelen mit Blick auf die Zukunft weiter. Investitionen in strategische Programme sollen darüber hinaus die Effizienz des niederländischen Vermarkters steigern, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle beschleunigen und die Marktposition stärken.

Weitere Nachrichten zur Corona-Krise finden Sie unter dem Newstag „Coronavirus“.

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