Brauerei Maisel in Bayreuth: „Liebesbiergarten" soll sie zum Leben erwecken
Die Brüder Hans und Eberhardt Maisel fingen 1887 in Bayreuth an, Bier zu brauen. Bis heute ist die Brauerei Maisel dort beheimatet. Als in den 1970er-Jahren in unmittelbarer Nachbarschaft neue Betriebsgebäude errichtet wurden, blieb die alte Brauerei als Museum erhalten. Damals waren Maschinenhaus, Sudhaus und Büttnerei für Jeff Maisel Orte für spannende Abenteuer und Geschichten. Mit dem „Liebesbiergarten“ wollte der 49-Jährige sie wieder zum Leben erwecken und dort traditionelles Handwerk mit modernem Gastronomiekonzept vereinen. Neben dem Wunsch, die alten Gemäuer nicht nur als Museum zu nutzen, sollte das Projekt auch die Zukunft der mittelständischen Brauerei sichern. Eine Bier-Erlebnis-Welt schaffen – das war das Ziel des Bayreuther Projektes. Der Außenbereich sollte in diese Erlebniswelt passen, Aradition und Moderne verbinden.
Plan+GartenWerkstatt: Planung und Entwurf des Liebsbiergartens
Für die Planung des Außenbereiches fanden Maisel und Wenk in der Plan+GartenWerkstatt den passenden Partner. Das GaLaBau-Unternehmen war 2003 von Silvia Eichner und ihrem Mann Wolfgang Schmitt in Neudrossenfeld nahe Bayreuth gegründet worden. Mit 17 Mitarbeitern ist die Firma für überwiegend private Auftraggeber tätig.
Silvia Eichner entwickelte für den 600 Quadratmeter großen Biergarten ein Gestaltungskonzept, das Offenheit und Intimität verbindet und dabei auch die Vorgaben an den mitten durch das Gelände führenden öffentlichen Rad- und Fußweg sowie die erforderlichen Parkplätze erfüllt. Vielfältige Nutzungsansprüche sollten gleichermaßen existieren können, ohne sich jedoch gegenseitig zu stören. Schnell war klar: Um diese verschiedenen Räume zu schaffen, muss man auch mit Höhen spielen. Dementsprechend befinden sich die einzelnen Bereiche auf unterschiedlichen Ebenen.
„Monster-Outdoor-Camp“, Wasserbar und Spielebereich
Über zwei Stufen abwärts gelangt man vom großen Sitzbereich in das Highlight des Gartens: die Wasserbar. Entlang einer S-förmigen Theke genießen die Gäste mit Blick auf den Teich und eine an Berge erinnernde Sichtschutzwand aus stehenden Fichtelgebirgs-Granitscheiben ihr Bier und kulinarische Köstlichkeiten. Am modernen Tresen aus Sichtbeton kann man auf Barhockern bequem sitzen, sich unterhalten und dabei die Kinder im Blick haben, denn im Liebesbier schließt der Spielplatz – das „Monster-Outdoor-Camp“ – direkt an die Wasserbar und den größeren Sitzbereich an. Bei der zwölf Meter langen Tunnelrutsche verbindet sich Angenehmes mit Nützlichem. Ein aus Brandschutzgründen geforderter Fluchtturm am Gebäude mit Fluchttreppe dient gleichzeitig als Aufstiegshilfe zur fünf Meter hohen Rutsche.
Von der Wasserbar gelangt man an der anderen Seite in die Outdoor-Grillkitchen, den höchstgelegenen Punkt des Gartens. Rote Kastanien, Roter Fächerahorn und rotblühende Stauden unterstreichen das Thema Feuer. In der Hopfenlounge spendet die Kletterpflanze Schatten und findet im September ihren Weg in das selbst gebraute Grünhopfenbier.
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