Spatenstich für die „Gärten in Rheinkultur“ im September 2021
Mit dem Spatenstich im vergangenen September begannen offiziell die Bauarbeiten für die „Gärten in Rheinkultur“ auf dem Gelände der Landesgartenschau 2022 in Neuenburg am Rhein. Die insgesamt acht, zwischen 70 und 200 Quadratmeter großen Schaugärten sollen die Besucher der Landesgartenschau begeistern und inspirieren, so der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Baden-Württemberg. Außerdem sollen sie aufzeigen, wie herrlich das eigene Grün vor der Terrassentür mit einer professionellen Gestaltung und Ausführung aussehen kann. Insgesamt acht Schaugärten sind demnach mit dieser Zielsetzung entstanden, inklusive eines Gastbeitrags des französischen GaLaBau-Schwesterverbands, der „Union Nationale des Entreprises du Paysage GRAND EST“ (UNEP).
Ein „Bibergarten“ als Gastbeitrag der UNEP
Die Erinnerung an die „wilden“ Zeiten des Rheins will der französische Gastbeitrag der UNEP – „Der Traum des Bibers“ – mit seiner Gestaltung wachrufen. Im Zentrum des Gartens steht eine „Biberinsel“ mit rund zweieinhalb Metern Durchmesser, die aus Holzpfählen, Treibholz und verflochtenen Haselnusstrieben besteht. Hinzu kommen rosa Sandstein aus den Vogesen und ein Pflaster aus Baumscheiben, auf Augenhöhe mit der „Biberburg“ lädt außerdem eine große Hängematte dazu ein, die Pflanzenwelt der Sumpflandschaft mit Blutweiderich, Mädesüß, Roter Lichtnelke, Wollgras, Wasserschwertlilien, Minze, Pfeilkraut, Wasserknöterich, Goldkeule, Seerosen sowie neun verschiedenen Weidenarten zu entdecken. Eingefasst ist der französische Garten durch Esskastanienzäune und einen Sichtschutz aus geflochtenen Haselnusszweigen.
Ein Gartenmodell im Schaugarten
Was im Garten alles möglich und umsetzbar ist, soll der Schaugarten von Garten-Hirsch aus Neuenburg zeigen – und zwar mit einem Gartenmodell „en miniature“. Die acht Quadratmeter große Außenanlage besitzt demnach einen Badeteich mit Holzdeck, ein Poolhaus mit Außendusche, verschiedene Sitzgelegenheiten sowie Terrassen, große Schattenbäume, eine Doppelschaukel, Rasenflächen und Sichtschutzpflanzungen. Dass noch weitere Elemente hinzukommen, deuten dabei Radlader, Minibagger und diverse Materialien sowie Werkzeug an. Auf der gegenüberliegenden Wegseite zeigt der Schaugarten dann echte Garten-Dimensionen mit einer großen Quellsteinanlage, Natursteinmauern aus Schwarzwälder Granit, verschiedensten Bänken und Liegen, Bronzeskulpturen sowie außergewöhnlichen Gehölzen, wie etwa Chinesische Kräuselmyrte oder Seidenbaum.
Ein Garten, der Energie spenden soll
Ein „Garten für alle Sinne“ soll die vom planwerk Gehle geplante und gemeinsam von den GaLaBau-Unternehmen Jackobs und Staenke (Müllheim) sowie Froschkönig Gärten (Emmendingen) realisierte Anlage sein. Der ganzheitliche Ansatz des Schaugartens bezieht dem VGL zufolge sowohl das harmonische Zusammenspiel von Wasser, Pflanzen und Stein als auch eine gesunde Ernährung sowie ausreichende Bewegung der Gartenbesitzer mit ein. Im Zentrum des Energiegartens mit seinem puristischen Design steht demnach ein stylisches Gartenhaus aus Beton, als besonderer Erlebnisbereich soll ein Naturpool mit üppig bepflanzter Uferzone dienen. Daneben gibt es ein „Outdoor-Fitnesszimmer“ für das tägliche Training, einen Naschgarten sowie verschiedene, meist von Bäumen beschattete Ruhezonen. Ein für UV-Strahlung undurchlässiges Sonnensegel überspannt den Spielbereich, Sichtschutzelemente definieren die möglichen Einblicke und legen gleichzeitig die Sichtachsen nach außen fest.
Ein Garten für Fisch und Mensch
Zwei linear geformte Teiche, einer für edle Fische, der andere für die Hausbewohner, bilden die „blaue Diagonale“ des von Glatz Garten- und Landschaftsbau aus Freiamt gestalteten Schaugartens. Beide Becken sind komplett aus Holzbalken erstellt, beige großformatige Betonplatten formen sich zu einer weiträumigen etwas erhöhten Terrasse, die von Trockenmauern und trockenheitsliebenden Stauden abgefangen wird. Getrennt werden die beiden Wasserflächen von einem modernen, kubischen Gebäude, für Schatten sorgen die dachförmig ineinander verwobenen Kronen zweier Sumpf-Eichen (Quercus palustris). Über antike Sandsteinplatten, kombiniert mit gebrauchtem beigefarbenem Kalksteinpflaster, gelangt der Besucher des Schaugartens auf einem geschwungenen Weg zu ausgefallenen, unter anderem aus alten Heizkörpern gefertigten Sitzgelegenheiten.
Ein Garten auf zwei Etagen als erweiterter Wohnraum
Den Garten als Lebensmittelpunkt soll der Schaugarten von Hügel – mehr Garten aus Rümmingen darstellen, erklärt der VGL. Ausgehend von einem gläsernen Wintergarten, erhalten die Besucher einen Blick auf die dynamisch gestaltete Anlage. Eine Etage bildet darin der Senkgarten mit zentraler Feuerstelle und Sitzbank, der von einer gelb und blau blühenden Stauden- und Gräserbepflanzung eingerahmt wird. Für Schatten sorgt ein mehrstämmiger Japanischer Schlitzahorn, zusätzliche Abkühlung bietet ein Carbon-Keramik-Pool, dessen gesamte Technik sich in einem Außenschrank mit Dachbegrünung befindet. Für einen sanften Übergang von innen nach außen soll eine luftige Holzpergola stehen, die sich an den Wintergarten anschließt.
Ein Garten wie aus Italien oder Südfrankreich
Mediterranes Flair besitzt der Schaugarten von Ebner Garten-, Landschaft-, Sportplatzbau aus Bad Säckingen, in dem schirmförmige Pinien einen kleinen Hain bilden. Im Mittelpunkt der Anlage steht ein Naturpool, dessen glasklares Wasser den Angaben zufolge auf ganz natürlich Weise durch ein spezielles Kiessubstrat gefiltert wird. Der Eindruck, in einem natürlichen See zu schwimmen, wird noch verstärkt durch die üppige und blütenreiche Bepflanzung aus Stauden, Gräsern und Farnen, die den Naturpool einrahmt. Den Sichtschutz im Schwimmbereich übernehmen Krustenplatten aus Gneis zusammen mit blickdichten Pflanzen, dazu beschatten Sonnensegel die Terrasse.
Ein Garten als ganz privater Rückzugsort
Wenig nachbarschaftlichen Einblick und dafür ausreichend Privatsphäre gewährt laut VGL der vom Unternehmen Die GartenDesigner aus Waldkirch-Siensbach gestaltete Schaugarten, der von hochwertigem Riemchenmauerwerk und beeindruckenden Solitärgehölzen eingerahmt wird. Ein Natursteinbrunnen und gemütliche Sitzblöcke unter einer anthrazitfarbenen Stahlpergola laden zu gemütlichen Treffen mit Familie und Freunden ein, weitere Sitzgelegenheiten bietet ein Hochbeet aus Natursteinmauerwerk, das zudem der Begrenzung dient. Auf der gegenüberliegenden Seite des Gartens stellt eine fast identische Mauer mit integrierter Bank die wichtige Balance her, wie der VGL erklärt. Außerdem „erdet“ eine Feuerstelle auf rustikalem Natursteinbelag zusammen mit einer ausgeklügelten, in Cortenstahl eingefassten Staudenmischpflanzung die Besucher.
Ein Garten, in dem sich Deutschland und Frankreich vereinen
Einen deutschen sowie einen französischen Teil besitzt der Schaugarten, den der in Sölden ansässige GaLaBau-Betrieb Scherer auf dem Landesgartenschaugelände gebaut hat. Die Wellen des Rheins inspirierten dabei die Formensprache, die Niederterrassen der Flusslandschaft sollen sich in der Terrassierung des französischen Gartenteils durch gewollte Versprünge in den Natursteinmauern mit ihren bunten Tuffs aus Steingartenstauden spiegeln. Auf den von einer Eibenhecke eingerahmten Natursteinterrassen wachsen südliche Nutzpflanzen wie Oliven, Wein, Lavendel und Kräuter. Räumlich getrennt von einem plätschernden Bach, lädt im deutschen Teil des Gartens ein gemauerter Holzbackofen, flankiert von einem Tisch und Sitzblöcken im Landhausstil, zum Verweilen ein. Schatten spendet eine große Goldulme, umschlossen wird dieser Teil des Schaugartens von einer Trockenmauer aus grau-beigem Muschelkalk. Als verbindendes Element der Nationengärten fungiert heller Dietfurter Kalkstein, der für Treppen, Wege und polygonale Plattenbeläge zum Einsatz kam.