Heimische Wildstauden tragen zur Artenvielfalt bei
Ein wichtiges Züchtungsziel sind kompakte Stauden. Auch im Hinblick auf Ergänzungen und Kombinationen mit Beet- und Balkonpflanzen haben die Züchter Neues im Programm, was sich von traditionellen Stauden abhebt. Der Betrieb Stauden Ehrhardt – Doris Ehrhardt & Stefan Ort (Weisendorf) stellt beispielsweise heimische Wildstauden vor, die zu einer großen, lebendigen Artenvielfalt beitragen und von deren Erscheinungsbild naturnahe Staudenpflanzungen leben.
Damit die Gestaltung eines artenreichen Gartens gelingen kann, ist es Ehrhardt zufolge wichtig, die richtigen Pflanzengesellschaften zusammenzustellen. Dabei hilft die Einteilung der Wildstauden in Lebensbereiche, wie sie an ihren natürlichen Standorten vorkommen. Ehrhardt nennt drei Varianten:
Magerer Lebensbereich bei trockenen, sonnigen Lagen
Bei trockenen, sonnigen Lagen empfiehlt sich der Aufbau von Magerrasen- und Trockenrasengesellschaften. Sie brauchen nährstoffarme Böden und dürfen nicht gedüngt werden, zeigt Ehrhardt auf. Am besten trägt man den meist zu nährstoffreichen Oberboden ab und bringt eine mineralische Schicht (zwischen 20 und 40 Zentimeter) aus Steinmehlen, Kalk, Tonerden sowie Schotter und Kies aus. Stauden: Anthericum liliago, Anthyllis vulneraria ssp. coccinea, Aster linosyris, Buphtalmum, Helianthemum, Inula, Linum, Melica, Ononis, Saponaria, Scabiosa ochroleuca, Sedum, Stipa, Veronica, Teucrium, Thymus, Verbascum.
Feuchter Lebensbereich – geeignete Stauden
Bei tiefgründigen, lehmhaltigen Böden empfiehlt sich der Aufbau einer mäßig gedüngten bunten Kräuter- und Blumenwiese. Diese Stauden vertragen Feuchtigkeit, sollen aber nicht längere Zeit im Wasser stehen. Geeignet sind Achillea, Bistorta, Briza, Centaurea montana, Filipendula, Geum rivale, Iris sibirica, Knautia, Lysimachia, Lythrum, Malva moschata, Molinia, Prunella, Valeriana.
Gehölzsaum – Zusammenspiel von Gehölzen und Wildstauden
Die Höhe/Dichte der Gehölze bestimmt die Bepflanzung. Bei lichterem Gehölzsaum eignen sich Anemone sylvestris, Asperula odorata, Carex montana, Digitalis lutea, Geranium sanguineum, Hypericum perforatum, Origanum, Pulsatilla vulgaris, Scutellaria integrifolia, Thalictrum oder Veronica teucrium. Bei waldähnlichen Schattenbedingungen entwickeln sich Pflanzendecken, die mit wechselndem Licht gut zurechtkommen wie Ajuga, Anemone nemorosa, Aquilegia, Astrantia, Campanula persicifolia, Digitalis, Molinia, Polemonium oder Primula elatior.