Bierhopfen: ausdauernde Kletterstaude mit fein-bitterer Note
Hopfen und Malz, Gott erhalt’s – dieses Motto der Bierbrauer ist ein geflügeltes Wort und zugleich ein Hinweis auf die einzigen Zutaten, die ein Bier, das nach deutschem Reinheitsgebot gebraut wird, neben Wasser enthalten darf. Der Bierhopfen (Humulus lupulus) spielt dabei die ganz entscheidende Rolle für den Geschmack. Ein Bier ist „hopfig“, wenn die feine bittere Note des Hopfens zum Tragen kommt. Gewonnen wird das Aroma aus den weiblichen Blüten, die in zapfenähnlichen Dolden zusammenstehen.
Der Bierhopfen ist eine krautige, ausdauernde Kletterstaude, deren oberirdische Teile im Winter absterben und jedes Frühjahr wieder neu aus dem Wurzelstock austreiben. An einer geeigneten Rankhilfe klettert er jedes Jahr mehrere Meter hoch und eignet sich daher auch bestens für die Berankung von Zäunen, Sichtschutzelementen und auch größeren Objekten wie Carports oder Lauben. Seine frischgrünen handförmigen Blätter sind sehr dekorativ, die Blütenzapfen sehen auch hübsch aus, sind aber durch ihre ebenfalls grüne Farbe relativ unauffällig zwischen dem Laub.
Praktischer Nutzen für Garten- und Balkonbesitzer
Neben dem Zieraspekt bietet der Hopfen für Garten- und Balkonbesitzer auch praktischen Nutzen, selbst wenn das Interesse am Bierbrauen eher gering ist. Hopfenblüten lassen sich sehr gut für Tees und Bäder einsetzen, denn sie wirken beruhigend und entspannend. Man kann sie frisch verwenden, aber auch trocknen und hat so das ganze Jahr immer einen Vorrat zur Hand, nicht nur zur Erntezeit im frühen Herbst.
Die Kultivierung des Bierhopfens ist recht einfach. Er weiß ein nahrhaftes Substrat und ausreichende Düngung zu schätzen, denn seine jährliche Wuchsleistung ist beachtlich. Im Herbst sollte man die trocken werdenden Triebe zurückschneiden. Das vollkommen winterharte Gewächs benötigt keinerlei Winterschutz, aber eine ausreichend haltbare Rankhilfe.
Meerrettich: „Ausputzer“ voll gesunder Inhaltsstoffe
Die meisten kennen Meerrettich (Armoracia rusticana) wahrscheinlich als mit Sahne gesteckten Dip, der vorzugsweise zu geräuchertem Fisch gereicht wird. Mit frisch geriebenem Meerrettich ist der allerdings überhaupt nicht zu vergleichen. Frischer Meerrettich riecht intensiv und kann einem sogar die Tränen in die Augen treiben, und auf jeden Fall ist augenblicklich die Nase frei.
Seine Schärfe verdankt er vor allem den enthaltenen Senfölen, die entzündungshemmend wirken und einen positiven Einfluss auf die Blutgefäße haben. Zudem stecken zahlreiche Mineralstoffe und Vitamine in ihm, außerdem viele sekundäre Pflanzenstoffe. Meerrettich ist also ein wahres Kraftpaket für die Gesundheit. Umso erfreulicher, dass er äußerst einfach anzubauen ist. Er kann als ausdauernde Staude jahrelang im Beet oder in einem größeren Topf kultiviert werden. In den Wintermonaten gräbt man bei Bedarf den Wurzelstock aus, erntet die Hauptwurzel und setzt die ausgebrochenen Seitenwurzeln wieder ein. Aus ihnen entstehen rasch Tochterpflanzen für neue Ernten.