Spargelsaison startet: Experten rechnen mit höheren Preisen

Veröffentlichungsdatum: , Daniela Sickinger / TASPO Online

Bereits zu Ostern sollen ausreichende Spargelmengen verfügbar sein. Foto: VSSE/Christoph Göckel

Die Spargelsaison 2022 steht in den Startlöchern – auf beheizten Flächen wird das Edelgemüse zum Teil bereits gestochen, bald soll auch die Ernte im Freiland beginnen. Verbraucher werden für die begehrten Stangen allerdings noch tiefer in die Tasche greifen müssen, wie Experten angesichts stark gestiegener Produktionskosten vorhersagen.

Brandenburg eröffnet die Spargelsaison am 7. April

Der milde Winter und die sonnigen Tage in der ersten Märzhälfte haben den Spargel in Deutschland sprießen lassen. In Brandenburg etwa startet die Spargelsaison 2022 offiziell am 7. April, teilt der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg mit. Feierlich eröffnet wird die diesjährige Saison unter dem Motto „Spargel & Genuss“ demnach durch die neue Spargelkönigin Joelina Jakobs, Gastgeber wird die Josef Jakobs Spargelhof GbR in Beelitz sein.

Im Rheinland wurde der erste Spargel bereits gestochen

Speziell in warmen Regionen der Bundesrepublik gehen Spargelbauern dagegen davon aus, bereits Ende März mit der Ernte beginnen zu können. Im Rheinland etwa wurden die ersten Stangen des edlen Gemüses in einigen Gewächshäusern und auf beheizten Flächen bereits gestochen, wie der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer am 16. März informierte. Der erste rheinische Spargel auf unbeheizten Flächen könnte demnach etwa Ende März geerntet werden – sofern die Witterung mitspielt, wie der Provinzialverband betont.

Früher Saisonbeginn in Süddeutschland erwartet

Auch in Süddeutschland wird mit einem frühen Saisonbeginn gerechnet, Spargelerzeuger in warmen Regionen gehen laut einer aktuellen Mitteilung des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE) davon aus, Ende März bereits nennenswerte Mengen des Edelgemüses ernten zu können. „Die Spargelsaison startet nun allmählich, da die Tage sonnig und relativ warm sind, aber die Temperaturen in den Nächten noch stark sinken. Zu Ostern wird ausreichend Spargel am Markt sein“, prognostiziert Dr. Ludger Aldenhoff, Spargelexperte und Mitglied des VSSE-Beirats. Im Mai und Juni seien Aldenhoff zufolge keine sehr hohen Erntemengen zu erwarten, „da der letzte Sommer in Deutschland kein warmer und sonniger, und der Herbst zu trocken war.“

Preise müssen auch in dieser Saison angehoben werden

Verbraucher müssten sich in diesem Jahr in jedem Fall auf höhere Spargelpreise einstellen, erklärt der VSSE. Grund dafür seien die extrem gestiegenen Preise bei Rohstoffen und Produktionsmitteln sowie Lohnerhöhungen und Mehrausgaben für Infektionsschutz, sodass die Preise für Spargel in dieser Saison erneut angehoben werden müssen. „Viele Anpassungen zur Kostenreduktion, beispielsweise durch Mechanisierung, wurden bereits vorgenommen. Auch die Qualitäten und Erträge der Sorten sind auf einem sehr hohen Niveau“, wie der VSSE-Vorstandsvorsitzende Simon Schumacher betont. Es werde also schon vor Ostern sehr guten Spargel geben – allerdings zu einem etwas höheren Preis.

Spargel wohl auch in Hessen und Rheinland-Pfalz teurer

Diese Einschätzung teilen auch weitere Experten. Einem Bericht der Fuldaer Zeitung zufolge äußerte sich etwa der Sprecher des hessischen Bauernverbands, Bernd Weber, zu explodierenden Betriebsmittelkosten, die den Betrieben zu schaffen machen würden – konkret nennt Weber höhere Energiekosten, steigende Mindestlöhne und eine Verteuerung beim Dünger. Zitiert werden in dem Beitrag auch der Vorsitzende des Arbeitskreises Spargel Südhessen, Rolf Meinhardt, sowie Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd, die beide angesichts gestiegener Produktionskosten von einer Anhebung der Spargelpreise in dieser Saison ausgehen. Die 20-Euro-Marke für ein Kilo bester Spargelqualität werde dem Bericht zufolge zum Verkaufsstart aber wohl nicht geknackt.

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