Begrünung von besonderen Flächen
Hinter dem Start-up TUJP verbergen sich Stef Janssen, sogenannter Roof Innovator, Landschaftsarchitekt Maarten Grasveld, dessen Sohn Daan Grasveld sowie mit der Baumschule Ebben eine der größten Baumschule Europas. Ende des vergangenen Jahres startete das Projekt und machte sich die Begrünung von Städten zur Aufgabe. Vor allem konzentriert man sich dabei auf die Begrünung urbaner Orte, an denen in der Regel eine Begrünung eher schwierig bis unmöglich ist. Das sind in vielen Fällen die Dächer von Häusern. Hier steckt unglaubliches Potential für grüne Oasen, was auch schon die Landesregierung Nordrhein-Westfalens erkannte und einen eigenen Gründachkataster ins Leben rief (TASPO Online berichtete). Die alleinige Beschaffenheit von Dächern lässt eine Begrünung in vielen Fällen schwierig erscheinen. Entweder die Dächer sind nicht tragfähig genug, um Bäume auszuhalten, oder Wurzeln können aufgrund von Kabeln, Rohren und Leitungen nicht in den Boden wachsen.
Baumfeder lässt die Bäume im Wind „tanzen"
Hier steckt der Ansatz des TUJP. Das Start-up löst diese Einschränkungen mit „tanzenden“ Bäumen. Aufgrund ihres großen Bodenpakets sind Bäume normalerweise zu schwer, um sie auf einem Dach zu platzieren, hinzu kommt der Wind, der sie schlichtweg umreißen würde, wenn sie keinen oder nur wenig Halt im Boden haben. Mit einer ausgeklügelten „Baumfeder“ – so nennen die Initiatoren ihre Erfindung – besteht die Möglichkeit, Bäume auf Dächern und anderen normalerweise widrigen Orten zu platzieren. Zudem verfügen die speziellen Bäume über einen kleinen Wurzelballen, der lediglich ein Dreißigstel des Gewichts eines herkömmlichen Baums im Boden wiegt. Zudem könne Wind die so gelagerten Bäume nicht einfach umreißen, vielmehr „tanzen“ sie im Wind. Und nicht nur die Baumfeder ist eine Innovation, auch die Pflege der Bäume wird durch selbst entwickelte Sensoren in der Konstruktion teilweise übernommen, denn dadurch wird das Ernährungs- und Wassermanagement übernommen.
Weitere Projekte in Planung
Das TUJP hat seit dem Beginn bereits fünf ihrer urbanen Dschungel errichtet. Haarlem, Alphen aan den Rijn, Rotterdam, Rhenen und Voorburg habe man Orten aufgeforstet, an denen dies zuvor aus technischen Gründen nicht möglich war. Das Start-up rechne damit, dass man in diesem Jahr mindestens 15 Projekte in den Niederlanden realisieren werde.