Start-up produziert Asia-Gemüse aus hiesigem Anbau

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Bittermelone, Indischer Spinat, Perilla, Schlangenbohnen oder Speise-Chrysantheme – das sind nur einige der asiatischen Gemüse- und Kräuterspezialitäten, die Rongrong und Ralf Szydlewski unter der Marke „FreshTasia“ aus eigenem Anbau in Berlin-Kladow vermarkten.

Produktion von asiatischem Gemüse und Kräutern in altem Gewächshaus

„Wir haben mit unserer Produktion von asiatischen Gemüse- und Kräuterspezialitäten in einem alten Gewächshaus begonnen, das ursprünglich für Zierpflanzen gebaut wurde“, erzählt Ralf Szydlewski im Gespräch mit der TASPO. „Nach zwei Jahren Planung und Testphase konnten wir endlich starten und haben mit unserer Ernte schnell einen großen Zuspruch der Berliner Gastronomie-Szene erfahren. Aktuell kultivieren wir auf 1.600 Quadratmetern unter Glas, die Nebengebäude haben eine Fläche von rund 400 Quadratmetern.“

Sowohl Ralf Szydlewski als auch seine Frau Rongrong waren Neulinge in der Branche als sie vor rund einem Jahr ihr Start-up mit der Marke „FreshTasia“ gründeten. Vor allem Rongrong Szydlewski vermisste in Deutschland eine größere Auswahl an asiatischem Gemüse. „Wenn wir exotische Gemüsesorten im Endverkauf gefunden haben, dann meist in schlechter Qualität – aufgrund des Imports – oder sie waren nicht das ganze Jahr hindurch erhältlich“, erzählt Ralf Szydlewski.

Saatgut für „FreshTasia“-Kulturen aus China und Vietnam

So kam die Idee auf, selbst Gemüse und Kräuter zu produzieren, wie Bittermelone, Indischer Spinat, Perilla, ThaiBohnen, Speise-Chrysantheme, Wasserspinat oder Vietnamesischer Koriander. „Mittlerweile sind es rund 15 verschiedene Kulturen und wir wollen die Produktpalette noch ausweiten“, erklärt Szydlewski und ergänzt: „Wir haben zwei Saatgut-Lieferanten in Vietnam und China gefunden, die uns das Saatgut mit entsprechenden Zertifikaten zur Verfügung stellen können – in ausreichenden und perspektivischen Mengen.“

Für den Einstieg hatten die Szydlewskis Wasserspinat und Thaibohnen ausgewählt, „die einfachsten Gemüse, um den Kunden ins neue und spannende Reich der asiatischen Gemüse einzuführen. Wir haben uns an die einzelnen Kulturen herangewagt, ohne das Ziel zu verfolgen, uniforme, ‚EU konforme‘ Genusspflanzen zu produzieren. Gemüse muss man genießen können und aus dem Genuss müssen sich Ideen entwickeln, wie sich das Gemüse am besten beim Kochen verwenden lässt“, zeigt Szydlewski auf. „Da unsere Arten und Sorten nicht maßlos überzüchtet sind, nach dem Motto ‚größer, dicker, breiter‘, verzeihen die Kulturen vieles während der Produktion. Nur viel Wärme und viel Licht sind unerlässlich“, so die Erfahrungen der jungen Unternehmer.

Geschmack beim Gemüse neu entdecken

Die beiden Autodidakten, die derzeit zwei Mitarbeiter beschäftigen und das Team auf rund sieben Mitarbeiter ausweiten möchten, wollen mit ihrer Marke „FreshTasia“ nicht für den Großhandel produzieren, sondern für Privatkunden sowie Restaurants und Caterer – vor allem in Berlin. Dabei wird der persönliche Kontakt zum Kunden großgeschrieben. „Wir wollen den Kunden mit unseren Produkten Abwechslung auf dem Teller bieten und genug Möglichkeiten, zu experimentieren. Wir nehmen auch gerne Anfragen und Hinweise zu neuen Kulturen auf, sofern es in unser Asia-Konzept passt. Unser erklärtes Ziel ist es, Geschmack beim Gemüse neu zu entdecken und davon gibt es unglaublich viel“, sind sich die Szydlewskis sicher.

Mehr über das Berliner Start-up-Unternehmen lesen Sie im TASPO extra Genusspflanzen in der Ausgabe 32/2020.

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